Karneval in KölnWieder Publikum bei der Mädchensitzung
Köln – Giraffen, Pfauen, dick eingepackt im Weihnachtsfrau-Kostüm oder in den Farben der jeweiligen Traditionsgesellschaft: Zu einer jecken Sitzung unter freiem Himmel gehört schon die richtige (nämlich wetterfeste) Kostümierung. Auf den blauen Stühlen im Tanzbrunnen fanden immerhin 450 Gäste Platz.
Die Publikumsgröße der diesjährigen Mädchensitzung, die an Weiberfastnacht im ZDF ausgestrahlt wird, ist eine erhebliche Steigerung zum letzten Jahr. Damals musste im leeren Sartory-Saal produziert werden. Von normalen Bedingungen war der nasskalte Abend aber weit entfernt. Die diesjährige Leiterin der Mädchensitzung, Nathalie Bergdoll, wusste zumindest: Das Publikum müsse schon einen richtigen Karnevalsdurst haben, wenn es bei fünf Grad und Regen draußen sitzt. Zudem wurde vorgesorgt: Auf den Stühlen waren Decken ausgelegt.
Die Dächer des Tanzbrunnen schützten vor der Nässe. Der große Vorteil der Veranstaltung im Freien: Die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus war geringer. Und für den Einlass galt die 2G-Plus-Regelung. Auch in diesem Jahr war der erste Programmpunkt der Einzug des Kinderdreigestirns: „Prinz Felix I.“ (Diederichs), „Bauer Robin“ (Fischenich) und „Jungfrau Helena“ (Baum). Mit einem Zauberspruch versuchte der Prinz, das Coronavirus zu vertreiben. „Dä Tuppes vum Land“ brachte die Gäste mit Witzen zur Pandemie in Stimmung. Jörg Runge ist mittlerweile Stammgast bei der Mädchensitzung.
Auch die Urgesteine waren im Tanzbrunnen dabei
Vor allem die jüngeren Bands wie Lupo und Cat Ballou sorgen am früheren Abend für den richtigen Ton. Zu späterer Stunde waren dann die Urgesteine der Bläck Fööss dran, auch Kasalla und Brings spielten. Für die Hausmannskost sorgte Kabarettist Jürgen Beckers. Ebenso Achnes Kasulke, Willi und Ernst und Ingrid Kühne. Auch das Dreigestirn hatte einen der nicht so zahlreichen Auftritte auf der Bühne. Dem Publikum schien das Frischluft-Ambiente nichts auszumachen. Es gönnte sich Stunden des Karnevals, die so rar gesät sind. Passend zum Motto: „Alles hät sing Zick“.