Beate Schmitt führt das Kostümgeschäft „Festartikel Schmitt“ bereits seit mehr als 15 Jahren. Wer könnte also besser wissen, in welche Rollen der Kölner zur fünften Jahreszeit am liebsten schlüpft?
Sessionsstart am Elften ElftenKostüme auf den letzten Drücker und aktuelle Trends
Am Tag vor dem großen Karnevalsauftakt stöbern immer noch einige hektische Besucherinnen und Besucher durch den traditionsreichen Kostümladen „Festartikel Schmitt“, um in letzter Minute noch ein passendes Kostüm für den großen Tag zu finden. Schnell und einfach muss es in den meisten Fällen gehen, viel Platz für Kreativität bleibt da nicht. „Morgen wird's einfach rot-weiß“, sagt einer der Kunden. Damit könne man nichts falsch machen. Ein anderer legt ein schwarzes Jackett mit bunt-schimmernden Paletten auf den Ladentisch. „Ich werde schauen, dass ich mir daraus heute noch ein Wassermann-Kostüm bastle“, meint er.
Rot und weiß bleibt der Klassiker
„Für Karnevalsbeginn sind vor allem Einzelstücke und Zusatzartikel sehr gefragt“, sagt Beate Schmitt, Mitbesitzerin des 1946 gegründeten Geschäfts. Vor allem unterschiedliche Jacken, mit denen sich die Kunden anschließend selbst zu Hause ihre Kostüme zusammenstellen, seien sehr begehrt. Aus den einzelnen Artikeln fertigen sich die Kundinnen und Kunden schließlich eigene, teils unkonventionelle, Kreationen für ihr Karnevalsoutfit an. Das geht natürlich nur mit etwas mehr Zeit. Einen Tag vor dem Elften muss dagegen oft eine schnelle Lösung her. Aber auch das rot-weiße T-Shirt ist ein Klassiker bei der Eröffnung der fünften Jahreszeit.
Die vorgefertigten Kostüme werden vor allem ab Dezember stärker angefragt, wenn die Karnevalswoche im Februar vor der Tür steht. Deswegen sind dann mehr Neuheiten im „Festartikel Schmitt“ zu finden, unter anderem Kostüme im Rokoko-Stil. Zurzeit sind in erster Linie Zwerge, Hippies oder Matrosen im Laden sehr beliebt. Darüber hinaus ist Sherlock Holmes wieder stark im Kommen, während die 1980er Jahre verkleidungstechnisch schon länger die populärste Dekade ist. Laut Schmitt habe sich die Kostümwahl in den letzten Jahren kaum verändert.
Der Familienbetrieb bedient mit seiner großen Auswahl sowohl ansässige Kölnerinnen und Kölner als auch viele Touristen. „Manche von denen kommen sogar jedes Jahr hierher, um sich ein neues Kostüm zu kaufen“, sagt Schmitt. Im Verkauf von Kostümen durch andere Anbieter im Internet sieht sie diesbezüglich keinen starken Konkurrenten für die eigenen hochwertigen Kostüme. Sie glaubt nicht, dass der Trend auf Dauer anhalten wird, denn häufig seien die Kundinnen und Kunden bei ihren Online-Bestellungen unzufrieden.
Der große Kostümanbieter „Deiters“ preist in diesem Jahr unter anderem Verkleidung im Popkultur- und Metallicstil als Trend an, genau wie Piloten, Rennfahrer oder Astronauten. Wie bei Schmitt sind auch hier die 1980er Jahre weit vorne mit dabei. Zu den wirklichen Trends des Jahres dürfte in diesem Jahr die Kostümierung als Barbie und Ken zählen. Der Barbie-Hype nach dem Film im Sommer schwappt auch in den Karneval über. In Kooperation mit „Haribo“ wirbt das Unternehmen mit verschiedenfarbigen Einteilern als Gummibärchen-Gruppenkostüm.