AboAbonnieren

Karneval in KölnDieser Mann leitet die Kölner Schull- un Veedelszöch

Lesezeit 2 Minuten
Zugleiter Willi Stoffel ist auch in der Ehrengarde aktiv.

Zugleiter Willi Stoffel ist auch in der Ehrengarde aktiv.

Zum Jubiläum des Kölner Karnevals stellen wir in unserer Serie Menschen vor, die sich im Ehrenamt intensiv für das Brauchtum engagieren.

Im Ehrenamt von Willi Stoffel (63) ist längst die Zeit der täglichen Termine angebrochen. „Ich bin immer froh, wenn mal kein Katastrophenanruf kommt“, erzählt er und lächelt. Wenn sich am Karnevalssonntag die Schull- un Veedelszöch in Bewegung setzen, wird sein Stresspegel allmählich sinken. Seit fünf Uhr ist er dann schon auf den Beinen, „das frühe Aufstehen ist das größte Problem“, gibt er zu. Seit inzwischen acht Jahren ist er Leiter des von den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums veranstalteten Zuges.

Überbringen der Siegesbotschaft als Highlight

Als einstiger Geschäftsführer der Ehrengarde war Stoffel jahrelang im Korpskarneval zu Hause. „Aber das ist eine Blase. Mit der neuen Aufgabe ist mir schnell bewusst geworden, wie viele Ebenen des Karnevals es in dieser Stadt gibt“, stellt er zufrieden fest. Zu den Höhepunkten seines Ehrenamts gehört das Überbringen der Siegesbotschaft an die schönsten und originellsten Gruppen des Zuges, die als Belohnung im Rosenmontagszug mitgehen dürfen. „Da war ich in Kneipen, die ich vorher gar nicht kannte“, sagt er amüsiert.

Für den diesjährigen Zug haben er und seine neun Unterstützerinnen und Unterstützer 60 neue Helfer akquiriert, denn der neue Zugweg aus Deutz über den Rhein bis in die Südstadt bedeutet viele neue Herausforderungen. „Hoffentlich gibt es 2024 wieder die eingespielten Abläufe“, meint Willi Stoffel.

In den vergangenen Jahren standen die Schull- un Veedelszöch auch für neue Gruppen offen, so etwa für die Bürgerbewegung „Pulse of Europe“. „Die haben zwar eine politische Botschaft, aber damit kann ich umgehen“, sagt Stoffel. Das Engagement der Vereine nötigt ihm Respekt an. „Was da ohne viel Geld geleistet wird, ist riesig“, sagt er bewundernd. (tho)