Um 11.11 Uhr ertönt auf dem Alter Markt der Startschuss für den Straßenkarneval. Im Univiertel soll eine neue Bühne für Entlastung sorgen.
Feierzonen, Glasverbot, BühneSo feiert Köln Weiberfastnacht - Alle Infos zum Start des Straßenkarnevals
Am Donnerstag feiert ganz Köln den Auftakt in den Straßenkarneval. Ein Überblick, was an Weiberfastnacht wichtig ist und was wo und wann in der Stadt passiert.
Was passiert am Alter Markt?
Für den offiziellen Start in den Straßenkarneval sind traditionell die Altstädter zuständig. Das Traditionskorps eröffnet die Feierlichkeiten auf der Bühne am Alter Markt um 9.30 Uhr, um 11.11 Uhr steht das Dreigestirn gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der Bühne. Unter anderem treten danach die Höhner, Cat Ballou und Lupo auf. Tickets für die Freiluftsitzung sind bereits ausverkauft.
Wie feiert das Studentenviertel?
Im Kwartier Latäng feiert wie gewohnt das eher jüngere Publikum. Rund um die Zülpicher Straße richtet die Stadt deshalb erneut ein großflächiges Sperrkonzept ein. Zugänge zur Zülpicher gibt es nur über eine Schleuse an der Unimensa und über die Roonstraße. Sobald die Straße voll ist - erfahrungsgemäß bereits am Mittag - schließen die Zugänge. Stadt und Polizei öffnen dann die sogenannte Entlastungsfläche auf der Uniwiese, die noch einmal 50.000 Menschen fassen soll. Dort feiern die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ausgelegten Bodenplatten, zwei DJs sorgen für Musikbeschallung.
Vom Barbarossaplatz und dem Südbahnhof sollen die Feiernden über die Luxemburger Straße auf die Ausweichfläche geleitet werden. Menschen, die vom Rudolfplatz kommen, werden über Lindenstraße und Bachemer Straße Richtung Uniwiese geführt.
Wie wird der Rest des Grüngürtels geschützt?
Als am Elften Elften auch die Entlastungsfläche voll war, zogen die Feiernden weiter Richtung Aachener Weiher und Hiroshima-Nagasaki-Park. Auf dem ungeschützten Boden hinterließen sie große Mengen Müll. Neu sind deshalb in diesem Jahr drei große Sperrflächen: der Weiher sowie die beiden Waldstücke im Westen und Osten des Hiroshima-Nagasaki-Parks sind nun komplett umzäunt.
Was ist neu im Kwartier Latäng?
Die größte Neuerung ist eine Bühne auf dem Hohenstaufenring zwischen Schaafenstraße und Schaevenstraße. Die Fläche soll gleichzeitig rund 7500 Menschen aufnehmen können, Veranstalter unter dem Titel „Open Ring“ ist die Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“. Das Programm startet um 9 Uhr und endet um 17 Uhr, unter anderem treten die Bands Kempes Feinest, Stadtrand, die Rhythmussportgruppe, Kuhl un de Gäng oder der Jugendchor St. Stephan auf. Ziel der Bühne: Die Massen im Univiertel entzerren. Nach dem Straßenkarneval will die Stadt auswerten, inwieweit das neue Angebot bei den jungen Feiernden ankommt. Die Wirte der anliegenden Schaafenstraße, in der vor allem die queere Community feiert, äußerte im Vorfeld Bedenken gegenüber der neuen Bühne. Auch der Verein Cologne Pride befürchtet, dass die Bühne in der Nähe der Schaafenstraße die Zahl der Konfrontationen und Anfeindungen gegenüber des queeren Publikums erhöhen könnte.
Neu ist auch die sogenannte Ausnüchterungseinheit der Stadt. Für besonders stark alkoholisierte Feiernde gibt es erstmals ein von der Feuerwehr betreutes Notversorgungszentrum am Berufskolleg Humboldtstraße nahe des Zülpicher Platzes. Einsatzkräfte der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen betreuen die alkoholisierten Patienten so lange, bis sie abgeholt werden oder eigenständig wieder gehen können. Das Angebot soll vor allem die umliegenden Kliniken entlasten.
Wie wird das Wetter?
Wettertechnisch müssen sich die Jecken auf einen eher ungemütlichen Start in den Straßenkarneval einstellen. Die Temperaturen liegen Prognosen zufolge zwar zwischen angenehmen 9 und 13 Grad, doch es wird nass. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit liegt laut Portal wetter.com den ganzen Tag über bei 90 Prozent.
Wie reagieren die KVB?
Während den Feiern an Weiberfastnacht ändern die Kölner Verkehrs-Betriebe auf einigen Linien ihren Fahrplan. Bereits ab dem frühen Morgen wird die Linie 9 aufgrund der Partyzone im Zülpicher Viertel ab Neumarkt über die Aachener Straße nach Sülz umgeleitet. Weil auf der Luxemburger Straße großen Menschenmengen erwartet werden, trennen die KVB die Linie 18 zwischen den Haltestellen „Weißhausstraße“ und „Barbarossaplatz“. Ab 17 Uhr wird die Linie 1 zwischen „Moltkestraße“ und „Rudolfplatz“ sowie die Linie 7 zwischen „Aachener Straße/Gürtel“ und „Rudolfplatz“ getrennt. Die Linie 17 fährt ab 10 Uhr nicht. Alternativ fährt die Linie 16 ab der Haltestelle „Schönhauser Straße“ über den Chlodwigplatz bis zur Haltestelle „Severinstraße“ und zurück. Die Haltestelle „Rathaus“ ist ab 7 Uhr gesperrt. Bei möglicher Überfüllung könnte es auch zu einer Sperrung der Haltestelle „Heumarkt“ kommen.
Weitere Details finden Sie hier.
Wo ist Glas verboten?
„Mehr Spaß ohne Glas“ heißt es auch in diesem Jahr in den Feierzonen der Stadt. Während der Karnevalstage von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag ist das Mitführen, Benutzen und der Verkauf von Glasflaschen im Bereich der Altstadt, im Zülpicher Viertel und in der Südstadt zu bestimmten Uhrzeiten verboten. Das Glasverbot gilt an Weiberfastnacht ab 8 Uhr. Alle Details gibt es hier.
Was gilt für Anwohner im Kwartier Latäng?
Anwohnende erhalten an allen Sperren freien Zugang. Dafür muss den Sicherheitskräften ein Ausweisdokument vorgelegt werden. Gewerbetreibende bekommen im Vorfeld Zugangsbänder, mit denen sie die Sperren passieren können.
Wie sind Polizei und Ordnungsamt aufgestellt?
Insgesamt rechnet die Polizei mit deutlich weniger Andrang in der Stadt als am Elften Elften, der auf einen Samstag fiel. 1500 Einsatzkräfte der Polizei sind an den Karnevalstagen in der Spitze auf den Kölner Straßen unterwegs. Einsatzschwerpunkte sind Weiberfastnacht, Karnevalssonntag und Rosenmontag. Besonderen Schutz erfährt erneut die Synagoge auf der Roonstraße am Rande der Feierzone.
Das Ordnungsamt ist mit 200 Kräften im Einsatz, der Schwerpunkt liegt auch hier im Zülpicher Viertel. Dazu kommen rund 1000 externe Sicherheitskräfte, die das Ordnungsamt in einem mehrstufigen Prozess auf ihre Tauglichkeit prüft.