Hier stellen wir Ihnen alle Menschen vor, die für unsere Wahl nominiert sind.
Karneval in KölnAlle Nominierten für „Jeck mit Hätz“ im Überblick
![Weiberfastnacht](https://static.rundschau-online.de/__images/2023/02/16/fd74cf55-75b2-40c4-80fd-42f5d1c81c02.jpeg?q=75&q=70&rect=0,417,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=aa48df3beabd8007da23eac383bc9aca)
Wir suchen den Jeck mit Hätz 2025
Copyright: Costa Belibasakis
Die Kölnische Rundschau vergibt erstmals den Ehrenamtspreis für die stillen Helden im Kölner Karneval – hier geht es zu unserer Abstimmung.
Kurt Gottlieb
![Kurt Gottlieb](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/ae22ec4c-0e25-48e5-8b2b-ab96f78e9797.jpeg?q=75&q=70&rect=121,42,1225,1225&w=2000&h=2666&fm=jpeg&s=cc9ae4e4f42ffbc17bade8f47e8afcfa)
Kurt Gottlieb
Copyright: privat
Dieser Jeck ist nicht aufzuhalten. Bereits zehn Mal hat Kurt Gottlieb auf dem Rosenmontagszug die Plagge der GKG Greesberger getragen. Und das, obwohl der 67-Jährige an Arthrose in mehreren Gelenken leidet. Rund 15 Kilogramm wiegt so eine Plagge, die vor allem bei Wind schwer zu tragen sei. Von seiner großen Leidenschaft, dem Kölner Karneval, lasse er sich aber nicht abhalten. „Dann nimmt man morgens eben schonmal eine Ibuprofen“.
Beim Zug mitzugehen, sei für ihn das Highlight der Session. „Man läuft wie auf Wolken. Ich bin eigentlich nicht gerne im Rampenlicht, aber immer sehr stolz, die Farben der Greesberger zu tragen.“ Seit circa 17 Jahren ist er Mitglied des Vereins.
Wegen einer Operation am Knie musste Gottlieb nach dem Rosenmontagszug 2023 schweren Herzens doch in Plaggen-Rente gehen. Nach wie vor engagiert er sich aber als Senatsschriftführer und im Orgateam für Sitzungen und Feste. Er hilft bei der Kamelle-Logistik, als Fahrer bei Zügen oder Auftritten und in der Annoncenbeschaffung. Dank ihm bleibt nichts lange liegen: „Ich packe überall dort an, wo es Arbeit gibt.“
Hans Kieback
![Hans Kieback](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/322d9fe4-3daf-41be-812a-f58e0f0bdf4a.jpeg?q=75&q=70&rect=0,445,2196,2196&w=2000&h=3000&fm=jpeg&s=7bac50ba487b1cc0335c75376791da07)
Hans Kieback
Copyright: Wolfgang Dünnwald
Am Grab hatte er es ihm im Stillen versprochen: „Ich mache so lange weiter, wie es geht.“ Und was Hans Kieback verspricht, das hält er. Auch viele Jahre nach dem Tod des damaligen Präsidenten seiner Tanzgruppe „Kölsch Hänneschen“ steht der heute 74-Jährige zu seinem Wort.
Fast 50 Jahre ist sein Vereinseintritt her. „Manchmal fühle ich mich wie ein Dino“, sagt er lachend. Früher wirbelte er als Tänzer über die Bühne. Von dieser Zeit schwärmt er heute noch: „Wenn das Publikum mitmacht, vergisst man alles andere um sich herum.“ Als er das Tanzen Anfang der Neunziger altersbedingt an den Nagel hing, machte Kieback als Plaggenträger weiter. Bei allen Auftritten der Tanzgruppe führt er sie feierlich an.
Diese Aufgabe übernimmt er oft auch für die Kindertanzgruppe. Den Pänz bleibe nicht selten der Mund offen stehen, wenn er sein Alter verrät. Nicht nur die Traditionspflege, sondern auch, dass die Generationen bei Kölsch Hänneschen eine Gemeinschaft bilden, treibe ihn an, sein Ehrenamt fortzusetzen. Und natürlich sein Versprechen.
Karl-Heinz Zündorf
![Karl-Heinz Zündorf](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/7e551025-a0f8-4bc7-9871-bae2991f50b0.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=2000&fm=jpeg&s=10c6c72cca1fe92106bc61bf6293bfc1)
Karl-Heinz Zündorf
Copyright: Sr. Tollität Luftflotte e.V. 1926
Aus Sicht des Tanzcorps Sr. Tollität Luftflotte ist Karl-Heinz Zündorf ein echtes Vorbild für das, was den Karneval ausmacht: Gemeinschaft, Hingabe und ein großes Herz. Zündorf ist seit rund 25 Jahren Mitglied bei der Luftflotte und seit nun fast 20 Jahren Geschäftsführer. „Die Menschen im Tanzcorps sind wie meine Kinder“, sagt der 69-Jährige.
Ob organisatorische Herausforderungen oder die Koordination zwischen Tanzcorps und Gesellschaft: Seine Rolle füllt er sehr gründlich aus, ist immer präsent und lösungsorientiert. „Man kann mich jederzeit anrufen. Ich bin von den Genen her hilfsbereit“, sagt Zündorf.
Während der Pandemie rief „Kalli“, wie er im Tanzcorps genannt wird, den Förderverein der Luftflotte mit ins Leben, dessen Schatzmeister er ist. Die Spenden finanzieren nicht nur das eigene Tanzcorps, sondern unterstützen auch andere Projekte, etwa die Förderschule auf der Zülpicher Straße.
Helmut Körner
![Helmut Körner](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/1bbbe089-bb7b-4aab-9237-b083684edd72.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,870,870&w=2000&h=3982&fm=jpeg&s=3af4d9654d6aa3cbfa0021ed237e13b8)
Helmut Körner
Copyright: privat
Der kurze Moment, in dem die Gruppe während des Schull- und Veedelszöch durch die Severinstorburg läuft, ist für Helmut Körner die größte Motivation. „Die Kinder sind dann hin und weg und haben ein richtiges Leuchten in den Augen“, erklärt der Vater. Wenn sie lautstark von den vielen Jecken begrüßt werden, seien die Pänz so glücklich, dass sie fast schweben.
Körner ist seit rund zehn Jahren Chef der Karnevals-AG an der Königin-Luise-Schule nahe des Friesenplatzes. Seine Tochter geht dort in die sechste Klasse, sein Sohn hat dort Abi gemacht. Jährlich laufen unter Körners Leitung über 60 Personen bei den Schull- und Veedelszöch mit. Er plant, organisiert und koordiniert.
Schließlich müssen die Gruppen für Kostüme, Wagenbau und Kamelle zusammengehalten werden. „An den Samstagen im Januar und Februar sind wir in der Schule und dann wir genäht und gebastelt.“ Er sorgt dann stets für Brötchen und Kaffee.
Während der Session ist Körner – neben seinem normalen Job – täglich für die AG im Einsatz. Die Freude der Kinder, wenn es am Karnevalssonntag endlich so weit ist, lassen die viele Arbeit aber schnell in Vergessenheit geraten. Ein Glück! Denn schon nach den Sommerferien geht die Planung für die nächste Session los.
Rüdiger Brühl
![Rüdiger Brühl](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/334bab8c-fc97-4c4a-b72d-2c953cd84f3a.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,789,789&w=2000&h=2596&fm=jpeg&s=19d3ae336e33522050ee00dc5550b57d)
Rüdiger Brühl
Copyright: privat
Über drei Jahrzehnte lang organisierte Rüdiger Brühl den Sülzer Dienstagszug. „Unser Fokus lag immer darauf, Kinder und Jugendliche an den Karneval heranzuführen“. Aus seiner Sicht ist dieser Plan in Sülz aufgegangen. Vor einigen Jahre gab er die Verantwortung schließlich ab. Nicht, ohne sich weiterhin ehrenamtlich für sein Veedel einzusetzen.
Als der Karnevalskünstler Hans Süper Ende 2022 verstarb, gründete Brühl mit ein paar Monaten Abstand und mit der Zustimmung Süpers Familie die Hans-Süper-Gesellschaft. Das auf der Berrenrather Straße jederzeit sichtbare Ergebnis ist ein Denkmal für Hans Süper, das im August 2024 eingeweiht wurde. 35.000 Euro sammelte der Verein dafür ein. „Ich war selbst erstaunt, wie schnell das Projekt umgesetzt werden konnte“, sagt der Präsident der Gesellschaft.
Mit dem Denkmal hört die Würdigung einer der größten Köln Karnevalskünstler aber nicht auf. Ende 2024 verlieh die Gesellschaft erstmals den „Hans Süper Preis“, der auch in Zukunft einmal pro Jahr vergeben wird, um Talenten im Karneval eine Plattform zu bieten.
Flavio Zoni
![Flavio Zoni](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/fc0e5544-67ab-4882-a743-baa1866eaa71.jpeg?q=75&q=70&rect=596,0,2727,2727&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=f082c459b50e781c201fb8f5e6df2860)
Flavio Zoni
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Für Flavio Zoni ist der Karneval „wie ein Lebenselixier“. Bei seinem ersten Einsatz als Kamellejung war er 14 Jahre alt. „Da habe ich Blut geleckt“, erinnert sich Zoni heute. Als Mitglied der Großen Dünnwalder Karnevals-Gesellschaft ist er seit 16 Jahren Zugleiter des Dünnwalder Veedelszochs am Karnevalssonntag.
Mittlerweile hat er sich Unterstützung geholt, lange Zeit organisierte er einen der größten rechtsrheinischen Veedelszüge in Eigenregie. Zoni ist ganzjährig Bindeglied zwischen Stadt, Polizei, Security, KVB, Fußgruppen, Wagenengeln und vielen Stationen mehr.
Bis zu 40 Gruppen und 1200 Teilnehmer zählt der Zug etwa, darunter seien besonders viele Kinder. „Die Arbeit fängt bereits nach den Sommerferien an“, erklärt der 56-Jährige. „Bis die Genehmigung durch die Stadt da ist, muss alles von A bis Z durchgeplant werden.“
Peggy Engert
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Peggy Engert
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15 Jahre lang ist Peggy Engert bereits Schatzmeisterin der KKG Mer han uns jefunge. Als die kleine, rund 40 Mitglieder starke Familiengesellschaft ihren Präsidenten und Literaten verlor, übernahm die engagierte Ehrenamtlerin neben allen finanziellen Belangen auch noch die Programmgestaltung der Veranstaltungen. „Sie ist eine Frau, die lieber mit anpackt, als im Rampenlicht zu stehen“, heißt es in der Nominierung.
„Was mich antreibt, ist ganz einfach die Freude am Karneval und das Zusammensein in der Gesellschaft“, sagt Engert. Bekannt ist die KKG unter anderem für den traditionellen Dreigestirnsempfang, bei dem die Tollitäten aus Köln und dem Umland zu Gast sind und der im Januar zum 30. Mal stattfand.
Ebenfalls seit fast 15 Jahren ist die Karnevalistin Zugordnerin im Rosenmontagszug, seit sieben Jahren sogar als Säulenzugordnerin. Zugordner sind für jeweils eine Gruppe im „Zoch“ zuständig, während Säulenzugordner sich um etwa zehn Zugordner kümmern und als Bindeglied zum Festkomitee dienen.
Michael Wandel
![Michael Wandel](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/6e7e2873-e4ab-4abb-b0ca-4df90a88317f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,85,390,390&w=2000&h=2872&fm=jpeg&s=81465f791c056c2b5f743ef4baa50884)
Michael Wandel
Copyright: privat
Die erste Mail um vier Uhr morgens und der letzte Anruf um zehn Uhr abends: Michael Wandel ist das ganze Jahr für die Schull- und Veedelszöch im Einsatz, schreibt seine Frau, als sie ihn für „Jeck met Hätz“ nominiert. Der Blaue Funk ist seit fast 15 Jahren im Leitungsteam des Zugs und mittlerweile stellvertretender Leiter.
Genehmigungen bei der Stadt einholen, Absprachen mit den Gruppen, Sicherheitspersonal organisieren – Wer einen Zug leitet, muss dutzende Dinge bedenken. „Wenn man die Freude der Gruppen mitbekommt, ist das durch nichts zu ersetzen“, erklärt Wandel, was ihn bei seiner Arbeit antreibt.
Der Zug sei außerdem eine wunderbare Art, Kinder an das Brauchtum heranzuführen. „Es gibt so viele, die nicht in Köln oder Deutschland geboren sind. Uns ist es wichtig zu zeigen, dass es für sie einen Ort gibt, an dem sie frei von allen Zwängen mitmachen können.“ So werde nicht nur die Tradition, sondern auch die Vielfalt gestärkt.
Carina Holl
![Carina Holl](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/285661c8-69ae-4caf-8828-32b210df6627.jpeg?q=75&q=70&rect=576,0,2349,2349&w=2000&h=1342&fm=jpeg&s=01002b34d662090d0d646707153bb3f5)
Carina Holl
Copyright: privat
Carina Holl und weiteren engagierten Eltern ist es zu verdanken, dass der Karneval an der Grundschule Annastraße in Raderberg enorm an Bedeutung gewonnen hat. Schon immer war die Schule Teil des Südstadtzugs, doch die Eltern wollten, dass mehr über das Brauchtum gesprochen wird.
Dank ihnen stellen die Viertklässler seit der vergangenen Session ein Dreigestirn. In selbst genähten Kostümen erklären sie den jüngeren Schülerinnen und Schülern, was es mit ihren Figuren und anderen Themen im Kölner Karneval auf sich hat. „Die Texte schreiben sie komplett selbst, wir lassen ihnen da freie Hand“, erklärt Holl.
Und auch weitere kreative Ideen fördern das Bewusstsein für den Fastelovend bei den Kindern: An der Annastraße gibt es mittlerweile auch die sogenannten Anna-Funken, eigene Mitsing-Veranstaltungen, eine Party und eine mit dem Musiklehrer selbst komponierte karnevalistische Schul-Hymne: „Unsere Schule ist Konfetti“.
Michael Robens
![Michael Robens](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/fda8f790-5d68-4694-840c-fa29644507b9.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,1577,1577&w=2000&h=2178&fm=jpeg&s=7b34203f69996e0e227276faca36ba8c)
Michael Robens
Copyright: Niki Siegenbruck
Tausende Jecke können auch dank des Engagements von Michael Robens jedes Jahr gebührend feiern. Seit 30 Jahren ist er Schatzmeister der Altstädter und im Orgateam für die Eröffnung des Straßenkarnevals auf dem Alter Markt. Unter anderem kümmert der 69-Jährige sich um den Ticketverkauf. Für den Straßenkarneval, die „Keimzelle“ des Fastelovends, habe er eine besondere Leidenschaft.
Seit seiner Rente widmet Robens sich voll und ganz dem Traditionscorps, bei dem er nun seit fast 50 Jahren Mitglied ist. Mehrere Stunden investiert er dafür jeden Tag – und zwar ganzjährig. Was ihn dabei trage, seien auch die tiefen Freundschaften, die er bei den Altstädtern geknüpft hat.
Auch viele andere Kölner Karnevalsvereine profitieren von Robens Engagement. Er war an der Entwicklung der Software „Jeckplan“ beteiligt, mit der Mitglieder verwaltet, Events geplant oder Tickets verkaufen werden können. „Man muss besonders die Vereine unterstützen und fördern. Denn wenn wir die verlieren, verlieren wir die Basis des Karnevals.“
Ralf Stumper
![Ralf Stumper](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/06/6d8bf8fc-d357-44a7-9f29-a5ea95486f94.jpeg?q=75&q=70&rect=84,0,807,807&w=2000&h=1658&fm=jpeg&s=a91caf2e606ae8d9b0263d48b890d2df)
Ralf Stumper
Copyright: privat
34 tanzwütige Herren hören auf das Wort von Ralf Stumper. Als Kommandant des Dellbröcker Boore-Schnäuzer Balletts, organisiert er Training und Auftritte der Gruppe. „Im Grunde halte ich alle Fäden zusammen.“ Und damit nicht genug: Der 63-Jährige ist auch als Tänzer aktiv. Seit 35 Jahren steht er mit dem Schnäuzerballett auf der Bühne und hat schon bei tausende Auftritten alles gegeben. „Mich kann man überall hinstellen, sagen ‚Musik ab‘ und dann lege ich los.“
Ein besonderes Augenmerk legt er in seiner Arbeit als Kommandant auf den Nachwuchs. Die Werbung und Gespräche im Veedel und Verein zeigten Wirkung: „Mittlerweile ist die Hälfte der Tänzer in unserer Gruppe 30 Jahre oder jünger. Der Jüngste ist 18 und der Älteste ist 70.“
Nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt, auch für die Boore-Schnäuzer. An rund jedem dritten Tagim Jahr steht deshalb ein Termin für die Tanzgruppe in Stumpers Kalender. „ Ich weiß gar nicht, wie ich das hingekriegt habe, als ich noch gearbeitet habe“, sagt er lachend. „Da ist die Familie auch mal zu kurz gekommen. Aber das Feedback, was man aus der Mannschaft bekommt, auch von den jungen Leuten, ist schon toll. Das beflügelt und lässt einen weitermachen.“