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Düsseldorf verschiebt RosenmontagZoff zwischen Köln und Düsseldorf um Karneval

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Rosenmontag DuDorf

Beim Rosenmontagszug 2020 war ein Motivwagen zum Coronavirus durch Düsseldorf gezogen.

Köln – Einen Tag nach der überraschenden Verschiebung des Düsseldorfer Rosenmontagsumzuges auf den 8. Mai, bekräftigten Köln, Aachen und Bonn ihre Absicht, ihre großen Umzüge wie geplant am 28. Februar durchzuführen. „Der Karneval ist kein reines Partyevent, das man beliebig planen und verschieben kann“, teilte das Festkomitee Kölner Karneval am Donnerstag nach einem Treffen mit Vertretern der Landesregierung und der Karnevalshochburgen Aachen und Bonn mit. „Er ist ein jahrhundertealtes Brauchtum und bewegt sich als solches in einem festen zeitlichen Rahmen.“ Auch die Karnevalisten aus Bonn und Aachen lehnten demnach eine Verschiebung ab und seien „überrascht und irritiert“ über die Entscheidung der Düsseldorfer Jecken.

Rosenmontagszug in Köln unter 2G-Bedingungen

„Es ist mehr als traurig, dass in Düsseldorf rein wirtschaftliche Gründe dafür sorgen, dass alle Regeln des Brauchtums über Bord geworfen werden“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn laut Mitteilung. In Köln sei schon vor geraumer Zeit festgelegt worden, dass der Rosenmontagszug unter 2G-Bedingungen - nur für Geimpfte und Genesene - stattfinden werde. Allerdings würden die Planungen immer wieder den aktuellen Entwicklungen angepasst.

„Der neue Termin eröffne die Chance, den Düsseldorfer Rosenmontagszug in der gewohnten Weise mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand durchzuführen, hatte das Comitee Düsseldorfer Carneval seine Entscheidung begründet. Den Vorwurf, den Zoch aus wirtschaftlichen Interessen zu verschieben, wies der Präsident des Comitees Michael Laumen zurück: „Es geht uns um den Gesundheitsschutz.“ Natürlich spiele beim Karneval auch Geld eine Rolle. „Wenn wir den Rosenmontagszug bei hohen Corona-Inzidenzen im Februar machten, würden nur wenige Zuschauer kommen. Das würde den Wagenbauern und der ganzen Mühe nicht gerecht.“

Kritik an dem neuen Termin kommt auch vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“: Am 8. Mai werde in mehreren europäischen Ländern der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. Das Comitee Düsseldorfer Carneval sieht darin keinen Widerspruch: Die Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs sei schließlich ein freudiges Ereignis und kein trauriges, sagte ein Sprecher.

Während in Leverkusen wegen der Pandemie bereits alle Karnevalsumzüge abgesagt wurden, heißt es in den Landkreisen rund um Köln und Bonn vorerst abwarten. Es sei noch zu früh für Absagen. Zu groß sei zudem das finanzielle Risiko, sollten die Züge aufgrund verschärfter Maßnahmen kurzfristig abgesagt werden müssen.

(dpa)