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Rather SeeErste Kölner Wasserskianlage soll 2022 eröffnen

Lesezeit 2 Minuten

Am Rather See soll eine Wasserskianlage entstehen – doch das Verfahren dauert an. (Archivbild)

Köln – Die erste Wasserskianlage in Köln eröffnet frühestens im April nächstens Jahres – denn noch hat die Stadtverwaltung den Bau auf dem Rather See nicht genehmigt. Doch ein Sprecher teilte der Rundschau mit: „Das Bauaufsichtsamt geht zum jetzigen Verfahrensstand davon aus, dass der Antrag genehmigungsfähig ist. Die Prüfungen laufen noch.“ Ein Datum kann die Verwaltung nicht nennen.

Auch Investor André van den Höövel sagte: „Wir sind in den letzten Zügen in der Abstimmung mit der Stadt für die Baugenehmigung.“ Ende des vorigen Jahres hatte van den Höövel noch gehofft, möglicherweise sogar schon 2021 zu eröffnen, doch daraus wird nichts.

Plan für Anlage stößt auf Kritik

Die Anlage am Rather See hat eine lange Vorgeschichte, schon 2008 beantragte der Besitzer einen neuen Bebauungsplan für das frühere Baggerloch nahe des Autobahndreiecks Heumar. Das Gebiet gehört der Von-Stein-Verwaltung, van den Höövel investiert dort rund 3,5 Millionen Euro – das Vorhaben war lange Jahre sehr umstritten. Letztlich votierte der Stadtrat im Mai 2020 mehrheitlich dafür, es gab und gibt große Kritiker. Grüne, Linke und die Ratsgruppe Gut hatten eine aus ihrer Sicht umweltverträglichere Alternative präsentiert: einen reinen Badesee ohne Wassersportanlage. Doch sie scheiterten, Thor Zimmermann (Ratsgruppe Gut) hatte damals gesagt: „Die Stadt hat leider nichts anderes gemacht, als den Plänen des Investors nachzugeben.“ Auch die Initiative „Rather See frei“ war gegen die Pläne.

Grafik Rather See

Der bislang ungenutzte See soll zur Freizeitanlage werden (siehe Info-Grafik). Auf dem See werden zwei fest installierte und eine mobile Wasserskianlage entstehen. Im Süden soll ein Naturbadestrand entstehen, dazu kommen ein Parkplatz für 347 Autos und ein Ausweichparkplatz für 258 weitere.

Die Pläne beinhalten ein Restaurant, einen Imbiss, Grillplätze und Beachvolleyballplätze. Van den Höövel hofft auf eine schnelle Genehmigung, mit jedem Monat wird es demnach schwieriger, den April 2022 zu schaffen. Er will möglichst die komplette Saison 2022 mitnehmen, das hieße April bis Oktober.

Zuletzt war Anfang Juni im Rather See eine 13-Jährige ertrunken, sie war mit einer Freundin dort schwimmen, als sie plötzlich verschwand. Die Feuerwehr entdeckte sie erst nach 45 Minuten, das Mädchen verstarb am Tag danach im Krankenhaus.