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Prozess nach Bluttat in Köln-KalkOpfer erstochen, Wohnung in Flammen

Lesezeit 2 Minuten
Gerichtsakten im Kölner Landgericht

Gerichtsakten im Kölner Landgericht (Symbolbild)

Köln – Zunächst war die Polizei am 14. Dezember 2019 gegen 23.40 Uhr zu einem Wohnungsbrand in der Wiersbergstraße in Kalk gerufen worden. Bewohner eines Mehrfamilienhauses hatten den Notruf betätigt, weil es im Treppenhaus nach Rauch roch und Rauchmelder ausgelöst hatten. Bei den Löscharbeiten entdeckte die Feuerwehr dann aber einen leblosen Mann in der brennenden Wohnung. Rasch verdichteten sich für Ermittler die Hinweise, dass er vor der Brandentwicklung Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.

Opfer mit einem Messer niedergestochen

Seit Mittwoch steht nun ein 31-Jähriger wegen Totschlags und schwerer Brandstiftung sowie zweifacher Nötigung vor einer Schwurgerichtskammer des Landgerichts. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte sein Opfer in dessen Wohnungseingang mit einem 15 bis 20 Zentimeter langen Messer niedergestochen. Insgesamt 40 Stichverletzungen in den Oberkörper, davon vier im Rückenbereich, hatte die Obduktion festgestellt. Das Opfer verblutete an seinen Verletzungen. Um die Tat zu vertuschen, soll der Libyer anschließend ein Ecksofa in der Wohnung seines Landsmannes angezündet haben, wobei mindestens ein Zimmer ausbrannte. Bevor die Flammen jedoch auch den Leichnam erreichen konnten, löschte die Feuerwehr den Brand. Es entstand erheblicher Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Euro.

Zwei Landsleuten gedroht

Im Anschluss an die Tat soll der Angeklagte zwei weiteren Landsleuten mitgeteilt haben, dass er den Geschädigten getötet habe. „Ich habe den umgebracht. Und wehe ihr macht eine Aussage, dann werdet ihr auch getötet“, soll der 31-Jährige gedroht haben. Bei einem erneuten Treffen am Neumarkt am 15. Dezember soll der Angeklagte seine Drohung wiederholt haben: „Ich habe ihn getötet. Und wenn ihr jemanden informiert, dann bekommt ihr dasselbe ab“, hieß es in der Anklageschrift. Die Drohungen verfingen aber offensichtlich nicht. Denn aufgrund ihrer Aussage, wurde der Angeklagte am 16. Dezember gefasst und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Zu den Vorwürfen machte der Angeklagte keine Angaben.