Daniel Boldt möchte die Notaufnahme entlasten. Dabei soll ein neues, integriertes Notfallzentrum im Kölner Osten helfen.
Notaufnahme im Evangelischen KrankenhausKalker Klinikleiter gehört zu den jüngsten Chefärzten Deutschlands
Das Evangelische Krankenhaus Köln-Kalk (EVKK) hat seit Mitte Juni einen neuen Chefarzt in der Notaufnahme: Daniel Boldt. Mit 37 Jahren ist Boldt einer der jüngsten Chefärzte Deutschlands. Der gebürtige Rheinländer ist bereits seit über zweieinhalb Jahren Teil des EVKK-Teams und hatte zuletzt die kommissarische Leitung der Klinik für Notfallmedizin inne.
Als neuer Chefarzt betont Boldt die Bedeutung eines gut eingespielten Teams, eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung und die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen des Hauses, um die hohe Versorgungsqualität beizubehalten: „Die Abteilung ist gut aufgestellt und die Notfallversorgung funktioniert sehr gut. Das aufrechtzuerhalten und an der ein oder anderen Stelle auszubauen ist ein wichtiges Ziel“, sagt Boldt.
Kalk: Krankenhaus will integriertes Notfallzentrum einführen
Er plant noch in diesem Jahr ein integriertes Notfallzentrum einzuführen, in dem die Patientinnen und Patienten zielgerichtet zum kassenärztlichen Notdienst oder der Notaufnahme zugewiesen werden. So soll die Notaufnahme entlastet werden, um echte Notfälle effizienter behandeln zu können.
„Wir erleben seit Jahren eine Zunahme der Patientenzahlen in den Notaufnahmen“, sagt Boldt über die Herausforderungen in der Branche. „Allerdings benötigen nicht alle Patientinnen und Patienten die aufwendige Infrastruktur einer Notaufnahme. An dieser Stelle ist die Herausforderung, jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten.“
Boldt übernimmt die Leitung in einer ungewissen Zeit für das EVKK. Wie berichtet sehen das Kalker Krankenhaus und andere Kölner Kliniken die Existenz ihrer Häuser bedroht. Das NRW-Gesundheitsministerium hat die zweite Stufe der geplanten Krankenhausreform begonnen.
Chefarzt setzt auf gute Zusammenarbeit
In der Geschäftsleitung des EVKK freut man sich über Boldts Ernennung, sagt Geschäftsführer Marcus Kirchmann: „Seine Persönlichkeitsstruktur und seine Art, Veränderungsprozesse ausgewogen zu gestalten, sind neben seiner umfassenden klinischen Erfahrung und seinem Engagement für die Notfallmedizin die Grundlage, die Klinik weiter zu stärken und zu entwickeln.“
Seine steile Laufbahn führt Boldt auf eine Kombination aus fachlicher und sozialer Kompetenz zurück, nicht nur im Umgang mit Patientinnen und Patienten, sondern auch mit anderen Abteilungen und Disziplinen, so Boldt: „Ab und an ist auch Pragmatismus gefragt.“
FC-Fan mit Erfahrung aus der Schweiz, Südafrika und den USA
Der leidenschaftliche Fan des 1. FC Köln, der nach seinem ersten Praktikum wusste, dass er im medizinischen Bereich arbeiten möchte, begann seine medizinische Laufbahn mit einem Pflegepraktikum auf der Intensivstation eines Siegburger Krankenhauses. Sein Studium der Humanmedizin absolvierte er in Dresden, worauf ein Praktisches Jahr in der Schweiz, Südafrika und den USA folgte.
Nach seiner Facharztprüfung in Innerer Medizin im Krankenhaus Köln-Merheim im Jahr 2020, erwarb er die Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“. Boldt ist zudem regelmäßig als Notarzt im Einsatz und arbeitete zeitweise als solcher in Bergisch Gladbach. Seit zweieinhalb Jahren ist er am EVKK tätig.