AboAbonnieren

Fast 90 mangelhafte StellenViele Ideen für mehr Fußgänger-Sicherheit in Kölner Veedeln

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist die Ostseite der Einmündung zur Xantener Straße in

Ein Gefahrenpunkt in der Nähe der Grundschule Kretzerstraße in Nippes: Auf der Ostseite der Einmündung zur Xantener Straße fehlt eine Fußgängerampel. Ein Doppel-Zebrastreifen könnte eine Alternative sein.

Bei den Fußverkehrs-Checks in Kalk, Ostheim und Nippes wurden kritische Stellen für Fußgänger überprüft. Nun gibt es die Abschlussberichte.

Schmale, zugeparkte, mit Rädern, Pollern oder Containern blockierte Bürgersteige, fehlende Zebrastreifen und Mittelinseln, gefährliche Überwege, mangelnde Aufenthaltsqualität, zu kurz getaktete Fußgängerampeln, zu wenig Grün und Rastmöglichkeiten, Barrieren für Mobilitätseingeschränkte, und einiges mehr: Die Mängel waren zahlreich, die die Teilnehmer-Gruppen bei den Veedelsrundgängen im Rahmen der „Fußverkehrs-Checks“ in Kalk, Ostheim und Nippes ausgemacht hatten.

Zu dem Programm hatte im vorigen Jahr das Büro des städtischen Fußverkehrs-Beauftragten eingeladen; das Kölner Ingenieurbüro Via, das solche Fußverkehrs-Checks in vielen Städten von NRW leistet, führte durch das Programm. Nun hat Via seinen Abschlussbericht zum Projekt vorgelegt, verbunden mit einer Liste der Mängelstellen mitsamt Vorschlägen, wie man für jene Abhilfe schaffen könnte.

Fußverkehrs-Checks: 89 mangelhafte Stellen untersucht

20 Stellen mit Verbesserungsbedarf befinden sich im Maßnahmen-Kataster für Kalk, 26 in jenem für Ostheim. Bei den beiden Veedels-Begehungen durch den Nippeser Osten und Westen kamen insgesamt 43 Vorschläge zusammen. Ein besonderer Schwerpunkt bei den Rundgängen waren mögliche Gefahrenstellen rund um die Grundschulen in den Stadtteilen; vielerorts hatten sich Schulklassen, Lehrkräfte und Elternpflegschaften an der Aktion beteiligt.

In den Maßnahmenkatalogen hat Via die Schwachstellen mit einem Ampelsystem priorisiert: Rot steht hierbei für sicherheitsrelevante Befunde, von denen eine potenzielle Gefahr für den Fußverkehr ausgeht. Mit Gelb sind Einschränkungen der Bewegungs- und Barrierefreiheit gekennzeichnet, die den Raum für Fußgänger einschränken oder sie zu Umwegen zwingen. Die Farbe Grün tragen Vorschläge, um die Attraktivität des Zu-Fuß-Gehens zu erhöhen, etwa mit attraktiverer Straßenraum-Gestaltung, Verweilmöglichkeiten, Entsiegelung von asphaltierten Flächen, mehr Grün und Wasser-Elementen.

„Erste Maßnahmen werden derzeit bereits von der Stadtverwaltung auf straßenplanerische, verkehrsrechtliche und verkehrstechnische Machbarkeit geprüft“, so Stadt-Sprecher Robert Baumanns. „Dabei wird ein besonderer Fokus auf Maßnahmen gelegt, die kurzfristig umgesetzt werden können, wie beispielsweise das Freihalten von Ecken und Sichtachsen sowie die Verlagerung von Fahrradabstellanlagen von Gehwegen.“

Für alle darüber hinaus gehenden Maßnahmen seien politische Prüfaufträge erforderlich, die man dann im Rahmen der verfügbaren Ressourcen abarbeiten wolle. Auch die Neuausschreibung der nach dem Weggang von Amtsinhaber Nico Rathmann vakanten Stelle des städtischen Fußverkehrs-Beauftragten soll in Kürze starten.

Die Dokumentationen der Fußverkehrs-Checks sowie die Mängellisten sind im städtischen Ratsinformations-System hinterlegt.