„Hövi Online“ hilft Jugendlichen auf dem Weg in den Beruf. Bei einer Ausstellung in Höhenberg stellen junge Menschen dar, was sie sich von ihrer Zukunft erhoffen. Darunter sind viele große Träume.
Kölner AusstellungSo stellen sich junge Menschen ihre Zukunft vor
Servils großer Traum ist es, in einem Kindergarten zu arbeiten, Toni möchte eine Familie haben, Leon würde gern Fußballprofi werden und Alessia sehnt sich danach, Autos zu fahren und sogar Rennfahrerin zu werden. Allerdings läuft Alessia ein bisschen außer Konkurrenz mit, denn sie ist erst sieben Jahre alt.
Eigentlich geht es bei der Ausstellung „Wie ich mir meine Zukunft vorstelle?“ in der Jugendkirche Crux ja um die Wünsche von jungen Leuten im Übergang zwischen Schule und Beruf. Andererseits komme in der Berücksichtigung von Alessias Plänen das Besondere des Projekts „Zurück in die Zukunft“ der Beratungsstelle Hövi-Online in Höhenberg zum Ausdruck, meint Anna Drahs.
Aus diesem Projekt ist die Ausstellung hervorgegangen und es bezieht die ganze Familie in die Gespräche über die Zukunftsaussichten der heranwachsenden Töchter und Söhne ein. Als dann einige Teilnehmer im Frühjahr in je zweistündigen Gesprächen die Ausstellung mit Drahs vorbereiteten und Fotograf Jhon Jiminez die nun gezeigten Aufnahmen schoss, „waren außer Mutter und Vater zum Teil auch jüngere Geschwister dabei, die ebenfalls porträtiert wurden“, sagt Drahs.
Jugendliche sprechen ihre Probleme nur ungern an
Dass die zwölf Projekt-Teilnehmer, die in der Jugendkirche mit ihren Porträts vertreten sind, einen überwiegend „zuversichtlichen, optimistischen, der Zukunft zugewandten“ Eindruck machten, freute vor allem Susanne Hilger vom geschäftsführenden Vorstand der Rhein-Energie-Stiftung. Diese finanziert einen Großteil des vor etwa zwei Jahren begonnenen und auf drei Jahre angelegten Projekts. Doch Anna Drahs betonte, dass die soziale Situation vieler Familien in Höhenberg und Vingst eher schwierig sei, deshalb sprächen die Teilnehmer anfangs häufig über ihre Probleme.
Die alleinerziehende Mutter aus Vingst etwa, deren Sohn in Sülz zur Schule geht, daher vor allem Freunde im Linksreineischen habe und sich zu Hause isoliert fühle. „Da konnten wir zum Beispiel eine Jugendeinrichtung in Sülz finden, die sich zur Betreuung des Jungen bereit erklärt hat, bis die Mutter abends von der Arbeit zurückkommt“, erzählte Drahs. Jugendliche sprächen solche Probleme nur ungern an, da habe sich die Einbeziehung der Eltern als sehr sinnvoll erwiesen.
Andererseits könnten die Eltern selbst natürlich auch wichtige Informationen mitnehmen. Etwa, auf welche Schule ihre Tochter wechseln könnte, wenn sie das Abitur machen möchte, als Voraussetzung für den Traumberuf Richterin etwa. Oder welche Alternativen infrage kommen, wenn Söhne oder Töchter auf bestimmten Schulen nicht zurechtkommen.
Die KJA betreibt verschiedene Beratungsstellen in Köln
„Natürlich ist es nicht immer leicht für die Jugendlichen, wenn die Eltern bei solchen Gesprächen dabei sind, manchmal muss man auch sagen: Jetzt ist es mal genug, jetzt müssen die Eltern mal draußen bleiben“, sagte Sabine Wiegelmann von der Katholischen Jugendagentur (KJA). Die KJA betreibt im Stadtgebiet insgesamt vier Beratungsstellen für den Übergang ins Berufsleben, eine davon ist Hövi-Online. Anders als der Name vermuten lässt, finden die Beratungen dort in einem Büro vor dem Haupteingang von St. Theodor durchweg „in Präsenz“ statt.
Anna Drahs schätzt, dass sie im Rahmen von „Zurück in die Zukunft“ bisher rund 70 Personen beraten hat. „Selbstverständlich werden wir die Ausstellung auch noch in St. Theodor präsentieren. Wir hoffen, dass es noch vor Weihnachten möglich ist.“ Die Ausstellung „Wie ich mir meine Zukunft vorstelle?“ ist noch bis zum 25. November, von 10 bis 18 Uhr in der Jugendkirche Crux, An Zint Jan, zu sehen.
Die Ausstellung „Wie ich mir meine Zukunft vorstelle?“ ist noch bis zum 25. November, von 10 bis 18 Uhr in der Jugendkirche Crux, An Zint Jan, zu sehen.