Trauer um Michael Paetzold: Der Kölner Arzt und langjährige SPD-Ratsherr ist am Dienstag völlig überraschend verstorben. Er wurde nur 63 Jahre alt.
Genossen geschocktKölner SPD-Politiker Michael Paetzold überraschend verstorben

Der Kölner Arzt und langjährige SPD-Ratsherr Michael Paetzold (63) ist am Dienstag überraschend verstorben.
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Bei den Kölner Sozialdemokraten löste sein plötzlicher Tod große Bestürzung aus. „Die Nachricht von Michaels Paetzolds Tod ist für uns alle ein Schock. Michael war ein in unserer Fraktion und über die Parteigrenzen hinweg hoch angesehener und geschätzter Sozialpolitiker, erklärte SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Er nannte den Verstorbenen „verbindend und verbindlich im allerbesten Sinne“. Für Paetzold „stand immer der soziale Zusammenhalt Kölns im Mittelpunkt seines Handelns und sein Herz schlug für diejenigen Kölnerinnen und Kölner, die es nicht so einfach im Leben haben“, so Joisten. Man werde Michael Paetzold „stets als einen ganz besonderen Menschen in Erinnerung behalten. Unsere Gedanken gelten in diesen schweren Stunden seiner Familie und seinen Freunden.“
Die Parteivorsitzende Claudia Walther sagte der Rundschau: „Die Nachricht vom Tod Michael Paetzolds hat mich, hat uns als KölnSPD entsetzt. Er hat die Sozialpolitik der SPD und der Stadt Köln stark und nachhaltig geprägt.“ Paetzold habe viel bewirken können, ein Beispiel sei der Köln-Pass. „Sein plötzlicher Tod ist ein großer Verlust für unsere ganze Stadt.“
Paetzold war als Facharzt für Allgemeinmedizin in einer Gemeinschaftspraxis in der Breuerstraße in Köln-Kalk tätig, er lebte mit seiner Familie in Vingst. Ab 2004 gehörte er 18 Jahre lang dem Kölner Stadtrat an, wo er als Sozial- und Gesundheitspolitiker wirkte. Er war Vorsitzender des Sozialausschusses und von 2004 bis 2020 Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Kliniken Köln.
Köln: Sozialpolitiker Michael Paetzold überraschend verstorben
„Diese Nachricht macht uns sehr traurig“, betonte Klinik-Geschäftsführer Prof. Dr. Axel Goßmann. „Die Zusammenarbeit mit Michael Paetzold war stets von Menschlichkeit, Vertrauen und einem konstruktiven Miteinander im Dienste der Kliniken Köln geprägt.“ Co-Geschäftsführer Daniel Dellmann erklärte, Paetzold habe „die konzeptionellen Überlegungen zum künftigen Gesundheitscampus Merheim intensiv begleitet und sich mit Herzblut dafür eingesetzt. Mit der Umsetzung des Konzeptes, das in einen Ratsbeschluss im Jahr 2023 mündete, werden wir auch seine Gedanken und Ziele umsetzen.“
In Kalk war Paetzold als Veedelsarzt bekannt. Viele schätzten seine ruhige, sachliche und bodenständige Art. In seinem Wohnort Vingst engagierte sich der gläubige Katholik als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Theodor und St. Elisabeth. Bei der Sommerferienaktion „Hövi-Land“ arbeitete er jedes Jahr drei Wochen ehrenamtlich mit und übernahm die medizinische Versorgung der Kinder und Jugendlichen.
Dreimal hintereinander gewann er seinen Wahlkreis in Kalk direkt. Vor der Kommunalwahl 2020 unterlag er dort Marcel Hagedorn bei der parteiinternen Kandidatenkür nur knapp. Über die Reserveliste zog er trotzdem erneut in den Stadtrat ein, legte sein Mandat aber Ende Juni 2022 aus persönlichen Gründen nieder. Damals sagte Paetzold der Rundschau: „Alles hat seine Zeit, und nach 18 Jahren im Rat geht diese Zeit jetzt für mich zu Ende. Ich freue mich darauf, jetzt wieder mehr Zeit für meine Familie und meine anderen Aufgaben zu haben.“ Ihm waren nur noch knapp drei Jahre vergönnt.