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Juwelierraub in KölnAugenzeuge im „Pink-Panther-Prozess“ sagte aus

Lesezeit 2 Minuten
Pink Panther Angeklagter

Der Angeklagte wird in den Gerichtsaal geführt.

Köln – Nur 85 Sekunden soll der Überfall auf ein Juweliergeschäft in Nippes gedauert haben. 85 Sekunden, in denen die Täter Gold- und Silberschmuck sowie Bargeld im Wert von rund 120000 Euro erbeuteten. Wer im Raubgeschäft so schnell arbeitet, der ist nicht zimperlich, wie der Besitzer und Geschäftsführer (67) des Juweliergeschäfts an jenem 24. Mai 2016 feststellen musste.

Sein Schwiegersohn hatte den Laden kurz auf eine Zigarette und einen Softdrink verlassen. Der 67-Jährige war alleine im Laden und saß auf einem Stuhl. Dann sei ein Herr mit einer Pistole hereingekommen. „Der hat mich in die Ecke geschubst und meine Hände mit Handschellen festgemacht“, sagte der 67-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht.

Beute im Wert von 700.000 Euro

Dort muss sich seit Anfang Juli einer der mutmaßlichen Täter, der zum international tätigen Juwelenräuber-Netzwerk „Pink Panther“ gehören soll, einem Prozess stellen. Neben dem Coup in Nippes werden dem Mann noch zwei weitere Überfälle auf Juweliere in Köln sowie auf einen Werttransport im baden-württembergischen Esslingen vorgeworfen. Insgesamt sollen der Angeklagte und seine Mittäter Beute im Wert von 700.000 Euro gemacht haben.

Nachdem er auf den Boden gestoßen worden sei, seien weitere zwei, drei Männer in seinen Schmuckladen eingedrungen. Er habe noch mitbekommen, wie sie die Glasvitrinen zertrümmerten. Dann sei er kurz ohnmächtig geworden. Dass einer der Täter, wie von ihm damals gegenüber der Polizei angegeben, mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr bewaffnet gewesen sei, konnte er am Dienstag nicht mehr erinnern. Gleiches galt für die laut Anklage pinkfarbenen Handschellen, die ihm die Täter angelegt hatten und die später von der Feuerwehr mit einer Zange entfernt worden waren.

Seit der Tat leide er unter starkem Bluthochdruck. Die ersten Monate nach dem Raub habe er auch massive Schlafstörungen gehabt. Ohne Tablette habe er nicht schlafen können. Der Prozess wird fortgesetzt.