Jetzt soll es schnell gehenFirma Vinci erneuert vier Schulen für 214 Millionen Euro
Köln – Da sitzen sie also nun im Historischen Rathaus der Stadt. Vier Schulleiterinnen und Schulleiter, dem Anlass entsprechend schick gekleidet, sie sehen fröhlich aus, hin und wieder lachen sie und wirken sehr erleichtert. Vor ihnen auf den Tischen stehen Modelle von Schulbauten. Es sind ihre Schulen. Sie alle werden nun saniert oder teils neu gebaut. Als Schuldezernentin Dr. Agnes Klein und Vertreter der Firma Vinci Facilities SKE am Freitag einen Schulbaupakt unterzeichnen – ein durchaus historischer Moment.
Elf Jahre sind seit dem ersten Beschluss des Stadtrates zur Vergabe der vier Schulbauprojekte an einen privaten Bauherrn vergangen. Im Mai 2018 soll es nun endlich losgehen. Für insgesamt 214 Millionen Euro will Vinci vier Schulen sanieren, teils mit neuen Anbauten versehen und die Schulen für 25 Jahre betreiben. Die Stadt bleibt Eigentümerin der Schulen, dies ist der Rahmen dieses ÖPP-Projektes (öffentlich-private Partnerschaft). „Für die Diskussion über künftige Projekte dieser Art ist das nicht unwichtig“, stellt die Schuldezernentin fest und zeigt sich „froh, dass die Fertigstellungstermine klar fixiert sind.“
Bereits 2019 soll beispielsweise die Katholische Grundschule Wilhelm-Schreiber-Straße in Ossendorf fertig sein. Ein Jahr später sollen die Elly-Heuss-Knapp-Realschule und die Ferdinand-Lasalle-Realschule in Mülheim sowie das Georg-Büchner-Gymnasium in Weiden folgen. Dies ist das umfangreichste Bauprojekt: der naturwissenschaftliche Trakt sowie mehrere Sporthallen sollen saniert werden, das Hauptgebäude wird neu gebaut und das Altgebäude sowie Ersatzbauten werden abgebrochen. Rund 1400 Schüler werden von der Sanierung profitieren. „Es ist wichtig, gerade im Kölner Westen eine verbesserte Schulsituation zu erhalten“, sagt Klein.
Neben der Schuldezernentin wirkt auch Petra Rinnenburger, Betriebsleiterin der oft kritisierten Gebäudewirtschaft, erleichtert über den Fortschritt der vier Bauvorhaben. Bleibt die Frage, warum es für die Stadt günstiger ist, die Schulen von einem Privatunternehmen sanieren und bewirtschaften zu lassen? „Wir sind seit 15 Jahren auf Schulbauten spezialisiert. Für uns ist es leichter, Architekten und Projektleiter zu beaufsichtigen. Außerdem berücksichtigen wir bei Fassadengestaltung und Bodenbelägen stärker die Folgekosten und wählen teurere Materialien, was sich am Ende rentiert“, erklärt Vinci-Geschäftsführer Bernhard Jean.
Zur Sanierung gehört auch ein behindertengerechter Ausbau der Gebäude, der die Inklusion erleichtern soll. So wird die Grundschule in Ossendorf einen „Aufzugsbau“ erhalten, wodurch der stufenfreie Zugang zu den Klassen gewährleistet werden soll.
Im Januar 2018 sollen die Bauanträge eingereicht werden, der Baubeginn ist laut Vinci im Mai möglich. Zuvor muss aber erst die Politik den Planungen zustimmen.