Wer wenige Wochen vor Frühlingsanfang schon mal für zwei Stunden sinnlich-mediterrane Urlaubsatmosphäre genießen möchte, ist bei „Solavento“ im Ehrenfelder Urania-Theater gut aufgehoben. Die magische Show verbindet leidenschaftliche Opernarien mit begeisternder Artistik und verblüffender Magie. Das Bühnenbild entführt in eine idyllische Gasse in einem italienischen Ort.

An denen zwischen den oberen Etagen der Häuser gespannten Wäscheleinen hängen bunte Handtücher. Links ein Klavier, mittig und rechts die Tische und Stühle des „Ristorante Solavento“. Hier treffen sich unterschiedliche Menschen wie zwei coole Machos mit Sonnenbrillen und eine kleine barfüßige Bettlerin mit einer Sonnenblume am Hut und einem Pappbecher in der Hand. Zauberhaftes Schattenspiel Plötzlich erscheint eine große, hagere, schwarz gekleidete Gestalt mit Zylinder, die das Publikum mit ihrem Schattentheater verzaubert.

Dazu braucht der Brite Drew Colby nur eine kleine Leinwand, eine Lichtquelle – und seine Hände. Mit denen und deren Schatten lässt er Vögel fliegen, Kaninchen rennen und Figuren singen. Dabei bringt er seinen Hände in kaum vorstellbare Stellungen und lässt Welten des Staunens entstehen und wieder verschwinden. Der Schattenkünstler platzierte sich bei „Das Supertalent“ 2021 unter den Top 3. Die Sopranistinnen Lea-Johanna Montazem und Phillipa Thomas und Bass-Bariton Robert Feindl erfüllen den Raum mit intensiven Emotionen und präziser Ausdruckskraft. Der junge talentierte Zauberer Maurice Grange beeindruckt mit Charme und Fingerfertigkeit.

Dem tschechischen Ehepaar Michel und Daniella Mudrak gelingt ein harmonisches Wechselspiel von Handstandakrobatik und Violine. Andrea Matousek begeistert mit atemberaubenden Drehungen am Trapez. Das Urania-Theater hat jetzt auch einen Förderverein, dem nach Angaben von Leiterin Bettina Montazem bereits 34 Mitglieder angehören. Für den März gibt es noch fünf Aufführungen von „Solavento“. www.uraniatheater.de Hans Peter Brodüffel