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InternetgeschäftHöchstpreise für Karnevalsorden

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Bei manchen Sammlern stehen Karnevalsorden hoch im Kurs, vor allem die des Festkomitees.

Köln – Der Karneval hat nicht nur in den Sitzungssälen der Stadt Einzug gehalten, sondern auch im Internet. Seltene Orden werden bei Online-Auktionsplattformen zu teils horrenden Preisen angeboten. Für jecke 222,22 Euro bietet beispielsweise ein Händler den futuristisch illuminierten Orden des Kölner Festkomitees an. Andersorts stehen die Gebote für den Orden bei rund 70 Euro. Sogar ein Button, den das Dreigestirn kostenlos an Kinder verschenkt, wird für 11,11 Euro angeboten.

Damit liegen die Karnevalsorden deutlich oberhalb der Gebote, die im Internet derzeit für Bundesverdienstkreuze abgegeben werden – richtig, auch diese werden verkauft. Wobei es durchaus Ähnlichkeiten gibt zwischen Orden und Verdienstkreuzen. Beide lassen sich nicht käuflich erwerben, sondern werden verliehen. Wobei das im Karneval nur teilweise stimmt, denn wenn die Spende groß genug ist, bekommt man den Orden fast postwendend als Dankeschön um den Hals gehängt.

Auch bei den Roten Funken war die Aufregung einst groß, als nach einem Presseabend, der traditionell bereits im Dezember veranstaltet wird, plötzlich einer der verliehenen Sessionsorden im Internet auftauchte. „Die Roten Funken bekommen den Orden selbst erst nach der dritten Wache verliehen, das ist meist im Januar. Um die Überraschung zu wahren, haben wir den Orden damals zurückgekauft“, sagt Sprecher Dieter Szary. Seit diesem Vorfall, der inzwischen acht Jahre her ist, lässt das Traditionskorps Nummern auf die Rückseite der Orden stanzen und notiert penibel, welcher Orden an wen verliehen worden ist. Der aktuelle Sessionsorden der Roten Funken steht übrigens für 175 Euro im Netz.

Begehrt sind im Internet auch die Orden der Prinzenproklamation (28 Gebote, 101 Euro), die das Festkomitee an die sorgfältig ausgewählten Gäste verleiht. Auch die Prinzenspange – verliehen vom Dreigestirn – ist ein Souvenir, für das im Onlinehandel viel Geld geboten wird. „Verhindern können wir das nicht. Aber die Käufer bringen sich um das Schönste im Karneval: ein fröhliches Dankeschön oder ein Bützchen“, sagt Festkomitee-Sprecherin Sigrid Krebs. Den wenigsten Käufern ginge es aber darum, gesellschaftlich besser dazustehen.

Für Sammler ist auch das Karnevalsmuseum eine beliebte Anlaufstelle. Doch verkauft werden die seltenen Orden dort natürlich nicht.