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Interim des Dreikönigsgymnasiums in KölnTeil des Bürgerparks wird zum Parkplatz

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Fast fertig sind die neuen Parkplätze am DKG-Interim. Die Zufahrten führen über einen  Spazierweg im Park.

Köln – Die schweren Bordsteine sind schon einbetoniert, das Pflaster ist akkurat verlegt. 53 Autoparkplätze entstehen zurzeit im Bürgerpark Nord an der Escher Straße – mitten in einem Landschaftsschutzgebiet. Das ist kein schlechter Scherz, sondern hat einen einfachen Grund. Die Stadt hat eine Schule in den Park gebaut. Ein Interimsquartier aus Containern. Hier sollen ab August die Schüler des Dreikönigsgymnasiums (DKG) übergangsweise unterrichtet werden, während ihr völlig marodes Schulgebäude von Grund auf saniert wird.

Weil der Plan der Stadt, das Interim an der Schmiedegasse anzusiedeln, am Bebauungsplan gescheitert war und sie kein anderes Grundstück fand, ließ sie die Schulcontainer im Park aufstellen. Stadtrat und Naturschutzbeirat stimmten notgedrungen zu. Vor den Containern werden 53 Pkw-Stellplätze errichtet. Für die rund 70 Lehrer und 680 Schüler des DKG werden auch drei so genannte „Kiss and Ride“-Plätze für kurzes Anhalten und Aussteigen sowie 60 Fahrradstellplätze gebaut.

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Aus dem Boden unter der Schule austretendes Deponiegas muss abgesaugt und über eine Fackel kontrolliert verbrannt werden.

Anwohner weisen darauf hin, dass es wenige Schritte entfernt einen Parkplatz an der Schrebergartensiedlung gibt, den die Schule vielleicht alternativ hätte nutzen können. Doch das war laut Stadtverwaltung keine Option. Sie beruft sich auf die Bau-Ordnung NRW. Die schreibt in der „Anlage zu Nr. 51.11 VV BauO NRW“ für alle Arten von Gebäuden eine bestimmte Zahl von Stellplätzen vor. Demnach ist an allgemeinbildenden Schulen pro 25 Schüler ein Kfz-Stellplatz einzurichten, sowie je einer pro fünf bis zehn Schüler über 18 Jahre. Die Bau-Ordnung gelte auch für Interimsgebäude im Park, so die Stadt.

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Wer den Schulparkplatz mit dem Auto erreichen will, muss von der Escher Straße in den Park fahren und dabei einen stark frequentierten Weg überqueren. Hier sind Spaziergänger, Mütter mit Kinderwagen, Hundehalter mit ihren Vierbeinern und Radfahrer unterwegs. Um die beiden Zufahrten und die Parkplätze überhaupt anlegen zu können, wurde ein Dutzend Bäume gefällt. Dafür sollen neue gepflanzt werden.

„Ich habe Verständnis dafür, dass die Schule während der Sanierung ein Ausweichquartier braucht, aber nicht dafür, dass Autoparkplätze in eine geschützte Grünanlage gebaut werden“, sagt Anwohner Simon Lorenz. Dass die Stadt sich nicht anders zu helfen wisse, als das Interim in einem Park zu bauen, sei zu akzeptieren. „Aber dann hätte man für das Parken unbedingt eine bessere, intelligentere Lösung finden müssen als mitten im Park. Aber das war für die Stadt wohl am bequemsten so.“ Er vermute, dass die Bauordnung auch kreativere Wege zugelassen hätte, so Lorenz.

Hoher Aufwand für das Interim

Die eingezäunte Ausweichschule beansprucht 12.000 Quadratmeter, also fast ein Fünftel des 61 186 Quadratmeter großen Bürgerparks Nord. Der Aufwand, den die Stadt für das Interim betreiben muss, ist hoch. Weil sich im Untergrund eine alte Mülldeponie befindet, aus der Methangas austritt, musste unter den Schulcontainern eine Absaugungsanlage installiert werden. Über eine Fackel werden die Gase verbrannt. In spätestens fünf Jahren muss das Interim komplett zurückgebaut und der Park renaturiert sein. Das war Bedingung für die Zustimmung des Naturschutzbeirats. Die Sanierung des DKG soll laut Stadt drei Jahre dauern.

In nächster Zeit müssen noch weitere Grünflächen für Schulsanierungen herhalten. Der Pausenhof der Grundschule Kretzerstraße ist bis Sommer 2022 im Nordpark in Nippes untergebracht. Im Inneren Grüngürtel wird an der Vogelsanger Straße das Gymnasium Kreuzgasse saniert und erweitert, in der Nähe sollen auch an der Kretzerstraße übergangsweise Schulgebäude im Grüngürtel entstehen. In Niehl zieht die Grundschule Halfengasse während der Sanierung auf eine Grünfläche am Niehler Damm. Harald von der Stein, Vorsitzender des Naturschutzbeirats, sieht die Entwicklung mit Sorge: „Wir werden jeden Fall genau prüfen. Landschaftsschutzgebiete dürfen für ein Schulinterim nur die allerletzte Möglichkeit sein.“ Auf der Suche nach Interimsstandorten müsse die Stadt zuvor auch Sportplätze oder Bezirkssportanlagen als Alternativen in den Blick nehmen.