Instrumente über BordFracht für Music Store treibt im Ozean

Havarie im Indischen Ozean: Das Containerschiff hatte auch 700 Musikinstrumenten für den Music Store in Kalk geladen. Möglicherweise ist die Kölner Ware schon in die See gefallen.
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Köln – Das Ziel war Köln, doch ob die wertvollen Musikinstrumente jemals in der Domstadt ankommen, ist mehr als ungewiss. Möglicherweise liegen 700 Geräte schon auf dem Boden des Indischen Ozeans. Bestimmt waren die Instrumente für die große Music Store-Zentrale in Kalk. In etwa drei Wochen wurde die Fracht erwartet. Ankunftszeit nun: Höchst ungewiss.
Der Container mit den Instrumenten war auf dem Weg von Singapur nach Jemen, auf dem großen japanischen Containerschiff „Mol Comfort“. Unwetter und Wellen bis sechs Meter Höhe haben den Fracht südöstlich des Oman in große Seenot gebracht. Bisher ist bekannt, dass das Schiff in zwei Teile gebrochen ist und vermutlich schon zahlreiche Container ins Meer gefallen sind. „Wir wissen noch nicht, an welcher Stelle auf dem Schiff unser Container geladen wurde“, sagte Music-Store-Inhaber Michael Sauer der Rundschau.
Noch bestehe die Hoffnung, dass die Kölner Fracht am Rande des Schiffes platziert wurde und vielleicht gerettet werden kann. Die Chancen, dass die Geräte noch in Köln angeliefert werden, bezeichnet Sauer jedoch als „relativ gering“. Der Rettungsplan der Reederei sei im Moment, die beiden Hälften des Schiffes in den nächsten Hafen zu schleppen. „Dann werden wir sehen, ob unser Container dabei ist“, ergänzte der Inhaber. Beim Verlust der Ware geht Sauer von einer Schadenssumme von rund 130 000 Euro aus – und einem Versicherungsfall. Dass ein Schiff mit Geräten für den Laden havariert, hat Sauer in seiner Eigenschaft als Inhaber des großen Musikgeschäftes „in zwanzig Jahren noch nicht erlebt“. Einen Container mit Wasserschaden aus Fernost habe es jedoch in Köln schon gegeben. Große Teile der Ware konnten nicht mehr den Kunden angeboten werden.
Die 26 Besatzungsmitglieder sollen gerettet worden sein und auf einem anderen Frachter den Weg fortsetzen können. Die etwa 4000 geladenen Container treiben derweil auf dem Ozean. Wann es zu einem Rettungseinsatz auf dem Indischen Ozean kommt, blieb zunächst unklar. Vor Ort muss die Situation ernst gewesen sein. In Notrufen hieß es: „Das Schiff bricht auseinander“. Dies berichtet ein Internet-Portal für Transport und Logistik.