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Initiative RadschnellwegAlternativroute kostet weniger und wäre schneller machbar

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Symbolbild

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  1. Die Initiative Radschnellweg Bergisch Gladbach/Köln hat eine Alternativroute vorgelegt.
  2. Verglichen mit der Planung der Stadtverwaltung Köln hat ihre Route aus Sicht der Initiative deutliche Vorteile.
  3. Ihre Route vermeidet aus Sicht der Verkehrsaktivisten auch Konflikte mit Fußgängern. Mit einer anderen Gruppe von Verkehrsteilnehmern nimmt die Initiative den Konflikt dagegen bewusst in Kauf.

Köln – Schnell, das ist das alles entscheidende Wort für Helmut Röscheisen. Schnell soll die Verbindung sein, die er als Sprecher der Initiative Radschnellweg Bergisch Gladbach/Köln fordert. Schneller jedenfalls als die, zu der die Stadt eine Machbarkeitsstudie vorgelegt hat.

Alternative Route kostengünstiger und schneller machbar

Darum hat die Initiative nun zu ihrer Alternativroute ebenfalls eine Machbarkeitsstudie erstellt. Das Ergebnis: Die Route der Initiative ist nicht nur schneller, sie wäre auch deutlich billiger zu haben. Und – um beim Entscheidenden zu bleiben – sie wäre auch schneller realisierbar. Darum haben Röscheisen und seine Gefolgsmänner ihre Studie nun ganz schnell der Stadt zukommen lassen.

Verantwortlich für die Studie zeichnet Horst Hülsen, Ingenieur des Verkehrswesens im Ruhestand. Er hat bei seinen Ausarbeitungen Gründlichkeit vor Schnelligkeit gestellt, hat sich an Straßen gestellt, Autos gezählt und Fotos gemacht.

Seine Untersuchungen belegten die Kritik der Initiative an den städtischen Plänen. So will die Verwaltung wo möglich den Radschnellweg durch Grünanlagen führen, beispielsweise durch den Thielenbrucher Wald. „Das ist etwas für Freizeitradler“, sagt Hülsen. Konflikte mit Fußgängern seien programmiert.

Initiative scheut Konflikte mit Autofahrern nicht

Dann schon lieber Konflikte mit Autofahrern, unter anderem auf der Gierather-, Strundener -, und Dabringhauser Straße, den von der Initiative geforderten und untersuchten Alternativabschnitten. Für den PKW-Verkehr würde das Einschnitte bedeuten: „Nur noch geduldet, höchstens Tempo 30 und beispielsweise auf der Strundener Straße rund zehn Prozent weniger Parkplätze“, erklärt Hülsen.

Für Günter Hermkes, stellvertretender Sprecher, vollkommen okay: „Wir wollen die Verkehrswende, da muss man die Leute auch mal zum Umsteigen zwingen.“

300.000 Euro koste die Realisierung, hat Hülsen ausgerechnet. Sozusagen netto, denn in dem Preis sind nicht die Asphalterneuerungen oder die Modernisierung einzelner Ampelanlagen drin.

„Die muss die Stadt eh machen.“ Doch selbst wenn die eingerechnet würden, stünden unter dem Strich „nur“ eine Million Euro. „Nur, denn die Variante der Stadt kostet zwischen vier und sechs Millionen Euro“, sagt der Verkehrsingenieur. Dass dafür EU-Geldr fließen könnte, ist für ihn Makulatur. Geld bleibe Geld.

Die Initiative hat die Studie im Verkehrsdezernat abgegeben. „Jetzt braucht es öffentlichen Druck“, sagt Röscheisen. Denn die Stadt scheue den Konflikt mit den Autofahrern, denke beim Verkehr immer noch vom Pkw her.

Druck, sonst geht das nicht voran. So, wie beim Radschnellweg Frechen/Köln. An dem werde schon seit über zehn Jahren herumgeplant. Das Gegenteil von schnell.