Ab dem 1. Februar muss im öffentlichen Nahverkehr keine Maske mehr getragen werden. Viele tragen dennoch weiter Maske. Wir haben uns unter den Fahrgästen einmal umgehört.
In der KVB mit oder ohne?So gehen die Kölner mit dem Ende der Maskenpflicht um
Etwas ist anders an diesem Mittwochmorgen in den Bahnen und Bussen der KVB – und die die Anzeigetafel verraten, was es ist: Ab dem 1. Februar muss im öffentlichen Nahverkehr in NRW keine Maske mehr zum Schutz vor Corona getragen werden. Das hatte das Landesgesundheitsministerium im Januar bekannt gegeben. Das Ergebnis ist deutlich zu sehen. Etwa dreiviertel der Fahrgäste hat den Mund- und Nasenschutz an diesem Tag zuhause gelassen, andere haben ihre Maske nur noch unters Kinn geklemmt oder lassen sie vom Ohr baumeln: Ein Accessoire, wie, ein „Überbleibsel“ der Pandemie.
Viele haben es „eh nicht so genau“ genommen
„Ich glaube, das ist schon in Ordnung, dass die Maskenpflicht jetzt fällt“, finden Chantal F. (23) und Swanou H. (23), während sie an der Haltestelle Rudolfplatz warten. Gerade auf langen Fahrten sei es eine Erleichterung, wenn man den Mundschutz auch mal absetzen kann. „Außerdem habe ich das Gefühl, dass in den letzten Wochen ganz viele Menschen das mit der Maskenpflicht eh nicht mehr so genau genommen haben“, sagt Swanou H. Sie selbst würde den Mund- und Naseschutz allerdings weitertragen, weil sie beruflich mit Risikogruppen zu tun habe.
So ähnlich hält es auch Andrea Eder-Sonaike. „Ich habe eine 92-jährige Mutter“, erzählt die 56-Jährige, als sie die Treppen an der U-Bahnstation hochsteigt. „Die möchte ich nicht anstecken.“ Dass die Maskenpflicht nun auch in NRW in Bus und Bahn fällt kann sie durchaus verstehen. Aber ein bisschen früh sei es ihrer Meinung dann doch. „Zumindest Karneval hätte man noch abwarten können“, findet die 56-Jährige – und verweist auf das Ansteckungsrisiko bei solchen Großereignissen.
Nach der Verpflichtung zur Maske nun das Pflichtgefühl, sie wegzulassen? Natürlich sei das alles kein Zwang. Wer wolle, dürfe die Maske selbstverständlich weitertragen, heißt unter anderem auf dem Twitter-Kanal der KVB. Andrea Eder-Sonaike ist dafpür das beste Beispiel: „Ich fände es zum Beispiel auch gut, wenn wir – wie in vielen asiatischen Ländern – einfach freiwillig eine Maske aufsetzten, zum Beispiel wenn wir erkältet sind“, so die 56-Jährige abschließend. „Dann hätten wir wenigstens auch etwas Gutes aus den letzten Jahren Pandemie gelernt.“