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Spende eines SammlersNeue Kamelien in der Kölner Flora zu bestaunen

Lesezeit 3 Minuten
Eine lila Blüte mit gelben Staubgefäßen und Raureif.

Erste Blüten mitten im Frost: In der Flora wachsen die Kamelien draußen und im Subtropenhaus.

Die Kamelienblüte in der Flora bringt jetzt wieder Farbe in den Winter. Dieses Jahr sind einige außergewöhnliche Exemplare neu dabei.

Es gibt keinen schöneren Kameliengarten in Europa als diesen, sagt Dr. Georg Ziemes in der Flora. Und er hat schon viele gesehen. Bis nach Japan hat ihn seine Leidenschaft für die Teestrauchgewächse gebracht. Der Flora hat er jetzt seine Sammlung exklusiver Higo-Kamelien gespendet.

Das sind Kamelien, die ursprünglich aus der japanischen Provinz Higo stammen. Zur Eröffnung der diesjährigen Kamelienausstellung dankt Dr. Marina Tsaliki, seit September Leiterin des Botanischen Gartens, für diese „sehr großzügige Spende“. Und berichtet von einer zweiten interessanten Entwicklung in Sachen Kamelien: Aus einigen Sträuchern der chinesischen Kamelie hat die Flora im vergangenen Jahr ihren ersten Tee gewonnen.

Eine gefüllte Blüte in Pink.

Gefüllte Blüten sind in China beliebt - Kamelienausstellung in der Flora.

Bevor der allerdings in die breite Produktion gehen könne, sei noch etwas Üben angesagt. „Ich kann Ihnen ein paar Tipps geben“, sagt Hartmut Eisen, Vorsitzender der Deutschen Kameliengesellschaft, der mit einigen Mitgliedern angereist ist. Er habe schon oft Tee von seinen Kamelien geerntet und zwar nicht nur von der chinesischen, sondern auch von der japanischen.

Kamelie heißt auch Königin der Winterblumen

Kamelienfreunde von nah und fern kommen ins Subtropenhaus der Flora, um dort und im angrenzenden Kamelienwald die Blüten der „Königin der Winterblumen“ zu bewundern. „Sie blüht in dieser Jahreszeit in einer Vielfalt an Farben und Formen, die einzigartig ist“, beschreibt Tsaliki die Anziehungskraft. Die Flora hat über 400 verschiedene Sorten, sowohl draußen als auch drinnen. Diese Kombination aus Freiland und Gewächshaus hebt die Kölner Kamelienausstellung gegenüber anderen hervor, meint Georg Ziemes.

Er selbst ist auf die Kamelie gekommen, als er vor 15 Jahren ein Haus in Südfrankreich kaufte: „Da standen im Garten so ein paar Töpfe mit vertrockneten Pflanzen.“ Ziemes päppelte sie auf, seiner Frau gefielen sie - und ihn packte die Sammelleidenschaft. „Aber wenn Sie einmal mit Kamelien anfangen, werden Sie verrückt.“ Denn es gebe 35000 verschiedene Sorten. Deshalb beschloss er, sich zu spezialisieren.

Kamelie mit roten, aber weiß umrandeten Blütenblättern und gelben Staubgefäßen.

In Japan sind einfache Blüten mit Staubgefäßen gern gesehen - wie dieses Exemplar der Kölner Flora.

Mit „nur“125 Sorten schien ihm die Higo-Kamelie ein geeigneteres Sammelobjekt. Sie wird bis heute in Kumamoto, wie die Provinz Higo mittlerweile heißt, gehütet. Nachfolger der Samurai hegen und pflegen die Pflanzen, deren Merkmale einfache Blüten mit ausgeprägten Staubgefäßen sind. Nur diese Higo-Gesellschaft darf eine Kamelie zu einer Higo-Kamelie erklären.

Georg Ziemes reiste fünf Mal nach Kumamoto, entwickelte tiefe Freundschaften zu einigen dieser Blumenfreunde und wurde schnell Ehrenmitglied der Gesellschaft. Von den 125 Sorten der Higo-Kamelie hat er 110 zusammengetragen und der Flora jetzt gespendet. Aber ganz ohne will er zu Hause auch nicht sein: „Ein paar Pflanzen habe ich behalten.“

Die Ausstellung „Fernöstlicher Blütenzauber - Kamelien“ ist vom 12. Januar bis zum 7. April geöffnet, täglich von 10 bis 16 Uhr. Am Sonntag, 10. März, gibt es um 11 Uhr die Themenführung Kamelien - aus fernen Wäldern in unsere Gärten. Am Sonntag, 24. März, heißt die Themenführung „Frühjahrsblüher und Kamelien in der Flora“.