Immobilien in DeutschlandIn Kölns Umland steigen die Preise noch stärker
Köln – Wer in Köln eine Eigentumswohnung sucht, muss wieder einmal tiefer in die Tasche greifen oder auf Quadratmeter verzichten. Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 haben die Preise pro Quadratmeter wieder ordentlich zugelegt.
Da dürfte es auch kein Trost sein, dass das woanders ähnlich aussieht. Nach einer Studie der Postbank haben sich in 98 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte Eigentumswohnungen im Bestand verteuert. In Köln ist der Preis um 11,8 Prozent auf den Durchschnittswert von 4.897,50 Euro gestiegen.
Eigentumswohnungen: In anderen Städten und Kreisen Anstieg höher als in Köln
In anderen Städten und Kreisen ist der Preisaufschlag noch höher als in Köln. Inflationsbereinigt liegt der nämliche gegenüber 2020 bei 14,2 Prozent. Damit hat sich der sich der Preisauftrieb beschleunigt. 2020 hatte das Plus noch 9,6 Prozent betragen, im Jahr davor 9,3 Prozent, so die Postbank.
Anhaltend niedrige Zinsen, hohe Nachfrage und ein stagnierendes Angebot bestimmten auch im abgelaufenen Jahr den Immobilienmarkt in Deutschland. „Die neuen Rekorde auf dem Immobilienmarkt werden von der Angst vor einer Zinserhöhung sowie steigender Inflation begünstigt. Viele Deutsche flüchten sich in Betongold“, sagte Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. Und dabei schauen sie längst nicht nur auf die Metropolen, wie der Postbank-Wohnatlas 2022 zeigt.
Eigentumswohnungen: München bleibt in Deutschland am Teuersten
Deutschlands teuerstes Pflaster bleibt München. Ein Plus von 9,9 Prozent bringt die Stadt wieder näher an die Marke von 10.000 Euro pro Quadratmeter für Bestandswohnungen. (siehe Grafik) Den größten Aufschlag gab es freilich in Düsseldorf mit 15,31 Prozent. In Hamburg wurden Wohnungen um 13,4 Prozent teurer. Dann folgt schon Köln.
Im Umland der sieben Metropolen steigen die Preise allerdings noch stärker. Rekordwerte gibt es rund um Berlin. Bestandswohnungen im Landkreis Oder-Spree verteuerten sich laut Postbank um 45,2 Prozent. Das Niveau ist freilich noch deutlich niedriger. In Oder-Spree kostet der Quadratmeter Eigentumswohnung mit 3490 Euro mehr als 2000 Euro weniger als in Berlin. Generell können können sich Normalverdienende im Umland noch am ehesten eine Wohnung mit Arbeitszimmer und Garten leisten, während familientaugliche Immobilien in den Metropolen nicht zu finden seien, sagt Grunwald.
Auch in München und Hamburg schrumpft der Abstand. Im Landkreis Miesbach legten die Preise um 14,9 Prozent zu, in Ebersberg um 14,2 Prozent und in Freising um 12,1 Prozent. In Segeberg, wo der Quadratmeter einer gebrauchten Eigentumswohnung 3.371 Euro kostet betrug der Aufschlag wie in Pinneberg mehr als 17 Prozent.
Wohnungen im Rhein-Sieg-Kreis mit massiver Verteuerung
Auch im Umland von Köln gibt es größere Preissteigerungen. Wohnungen im Rhein-Sieg-Kreis verteuerten um 16,3 Prozent auf 3290 Euro und im Rheinisch-Bergischer Kreis um 16,9 Prozent auf 3221 Euro. Günstiger ist es im Rhein-Erft-Kreis mit 3008 Euro - ein Plus von 12,4 Prozent - und im Oberbergischen Kreis, wo sich Eigentumswohnungen inflationsbereinigt um 9,3 Prozent verteuerten auf 2044 Euro im Schnitt.
Der teuerste Landkreis liegt an der Nordsee: Im Landkreis Nordfriesland, zu dem die Inseln Sylt, Föhr und Amrum und der Ferienort St. Peter Ording gehören, kostete der Quadratmeter Eigentumswohnung im Bestand im Schnitt 7977 Euro. Das sind 14,3 Prozent mehr als 2020.
Ansonsten versammeln sich im Spitzenfeld die Landkreise aus dem Speckgürtel Münchens und aus den Feriengebieten des Alpenvorlandes. In dieser Gruppe legten die Preise im Landkreis Miesbach mit 14,9 Prozent am stärksten zu, so dass der Abstand zu Nordfriesland nur weniger als vier Euro beträgt. Auf Platz drei landet der Landkreis München mit 7453 Euro, der Starnberg verdrängte, wo der Quadratmeter im Schnitt aber auch teurer als 7000 Euro ist. In allen Landkreise der Spitzengruppe sind die Quadratmeterpreise so hoch wie nie zuvor.
Städte wie Chemnitz oder Salzgitter holen auf
Zu den zehn teuersten Städten gehören auch Potsdam, Freiburg und Heidelberg mit Quadratmeterpreisen jenseits der 5000-Euro-Marke. In Bonn beträgt der Aufschlag 12,8 Prozent auf 3870 Euro.
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Städte aus der zweiten Reihe wie Chemnitz oder Salzgitter holen schnell auf mit Preissteigerungen von 21,7 und 18,9 Prozent auf dann rund 1.670 Euro. Auch Bielefeld und Wuppertal gehören mit Plus-Werten von 19,4 und 17,6 Prozent zu den Großstädten mit hohen Aufschlägen. Der Quadratmeter Eigentumswohnung kostet in Bielefeld 2.741 Euro und in Wuppertal 2.088 Euro.