Illegale WC-KamerasPolizei sucht Besucher der Toilette am Brüsseler Platz

Von außen verspiegelt, innen mit versteckten Kameras: Die Toiletten am Brüsseler Platz.
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Köln – Nach dem Fund zweier als Kleiderhaken getarnter Spionagekameras in einer öffentlichen Toilette auf dem Brüsseler Platz, hat die Polizei neue Details mitgeteilt. Demnach sind vermutlich zwanzig Personen bei ihrem Besuch des WC im Belgischen Viertel gefilmt worden. Nach der Sicherstellung der Kamera grenzten Ermittler den Zeitraum der Aufzeichnungen ein und suchen nun Personen, die in der Zeit zwischen Donnerstagabend (4. August), etwa 23 Uhr, und am Freitagabend (5. August), gegen 23.30 Uhr, die öffentliche Damen-/Behindertentoilette genutzt haben. Auf den gesicherten Aufnahmen sind Gesichter der Personen zu sehen. Wer zu der fraglichen Zeit dort war, möge sich dringend bei der Polizei melden. Hinweise an die Kripo unter Ruf 0221/229-0.
WC wurde auch als Behindertentoilette genutzt
Die Beamten gehen davon aus, dass hauptsächlich Frauen beim Toilettengang gefilmt werden sollten – allerdings wurde das WC auch als Behindertentoilette genutzt. So sei es auch möglich, dass Männer gefilmt worden sind. Die Polizei spricht von zwanzig Videosequenzen, die auf zwei Speicherkarten aufgenommen wurden.

In Kleiderhaken waren die Videokameras versteckt.
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Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Frauen auf Toilette gehen. Näheres zu den gesamten gesicherten Aufnahmen machten die Ermittler nicht. Die Kameras hätten sich bei Bewegung in den Kabinen automatisch eingeschaltet, berichtete die Polizei. Die Speicherkarten seien nicht per Funk auszulesen. Sie mussten vor Ort gewechselt oder ausgelesen werden. Die Spionagekameras hingen im Bereich der Toilettenspülung und unterhalb des Spülknopfes, direkt vor dem Gesicht der Benutzer. Die Behörde hat Strafanzeige wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches erstattet.
Die Kölner Polizei sicherte die Spionagekameras und untersuchte die Gegenstände auf DNA-Spuren. Am Mittwoch dauerten die genauen Untersuchungen nach Rundschau-Informationen noch an. Möglicherweise hilft ein DNA-Treffer den Ermittlern weiter.