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Illegale PersonenbeförderungTaxi Ruf warnt vor „Schwarzfahrern“

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Für jedes Taxi, das auf Kölns Straßen unterwegs ist, ist eine Konzession erforderlich.

Köln – Achtung, auf Kölns Straßen sind besonders zu Stoßzeiten wie Karneval oder Messen „Schwarzfahrer“ mit Privatautos unterwegs – gern in ausrangierten beigen Taxen, aber ohne Konzession. Der Taxi Ruf Köln warnt vor immer mehr Unbekannten, die mit eigenen Wagen illegal Fahrgäste aufgabeln würden. „Das ist nicht erlaubt. Aber es werden immer mehr, die das tun“, meint der Vorstandssprecher Jamshid Argomand. „Das Problem verschärft sich.“ In den vergangenen Wochen hätten Fahrer an die 100 Fotos und Videos von Situationen gemacht, bei denen Fahrzeuge in Taxi-Beige oder auch anderen Farben offenbar auf Kundenfang waren. Nun werde das Material ausgewertet und beim Ordnungsamt angezeigt.

„Wir hoffen, dass die dokumentierten Fälle verfolgt werden“, so der Sprecher. Die Zahl der schwarzen Schafe sei wohl noch höher. Der „Beige“-Trick sei ein beliebtes Täuschungsmanöver. Doch Vorsicht: Wenn auf dem Wagen kein Taxizeichen montiert ist und am Armaturenbrett Taxameter und Funk-Display fehlen, ist etwas faul. Ohne Konzession ist das Befördern von Personen nicht erlaubt. Dazu gehört das nicht frei erhältliche Dach-Zeichen.

„Die schwarzen Fahrer sind nicht nur geschäftsschädigend für uns“, betont Argomand. Das Verhalten könne auch die Sicherheit von Kunden gefährden. Zum Beispiel im Falle eines Unfalls sei man nicht versichert. „Außerdem wissen wir ja nicht, welche Absichten die Leute haben, ob es ums schwarz verdiente Geld geht oder um was anderes.“ Dass es ein Risiko ist, zu fremden Chauffeuren ohne Lizenz ins Auto zu steigen, liegt auf der Hand. Auch bei den Fahrpreisen könnten Kunden übers Ohr gehauen werden. „Es lohnt sich, auf ein richtiges Taxi zu warten!“ Bei Taxi-Engpässen an Karneval, zu Silvester oder während Messen sind die Illegalen gehäuft unterwegs, vor allem nachts. Auch einige Funkmietwagen seien aufgefallen, so Argomand. Sie dürften nicht auf einer Strecke jemanden aufgabeln und müssten nach einer Fahrt zum Betrieb zurückkehren.

Der Taxi Ruf rät, das Kennzeichen „schwarzer“ Wagen aufzuschreiben und die Sache zu melden. Die (rund 1200) konzessionierten Fahrer leiten nun das Verdachtsmaterial ans Amt für Öffentliche Ordnung weiter und hoffen, dass der Sache nachgegangen wird. Das Amt verfolgt im Jahr etwa ein Dutzend Fälle weiter, sagt Stadt-Pressesprecher Jürgen Müllenberg. Grundsätzlich sei es schwierig, im Nachhinein illegale Personenbeförderung nachzuweisen. Das Amt ist mit dem Taxi Ruf im Gespräch, um die Vorgänge zu prüfen.