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Hochzeit am 2. 2. 202226 Kölner Brautpaare nutzen das Schnapszahl-Datum

Lesezeit 4 Minuten
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Tugba und Tarik  Dündar und posieren glücklich fürs Foto.  

Köln – „Feiern hoch zwei“ ist an diesem 2.2.2022 angesagt. Sektkorken knallen. Luftballons steigen in den Himmel. Blumensträuße fliegen durch die Luft. Brautpaare setzten sich für die vielen Smartphone-Kameras in Szene. „Sind alle Kinder noch da?!“, rufen Rebekka Barrabas und Tim Choryan im Hochzeitstrubel auf dem Alter Markt am Historischen Rathaus ihre Pänz zum Foto zusammen. „Wir wollten auch heiraten, weil genau solche Feste im Moment fehlen“, erklären die Sozialpädagogin und der Schreiner. „Das ist unser Tag!“, sagen sie und geben sich glücklich einen Kuss.

Der 2.2. ist auch der keltische Lichtfesttag „Imbolc“

Am schönsten Tag kommen viele Bräute in weißer Seide und Spitze, Rebekka trägt „beflügelt“ einen mit Schmetterlingen bedruckten Rock. Konfettikanonen, Schampus und Saft werden ausgepackt und mit den Pänz Aaron (10), Runa (7), Caspar (2) sowie Odin (sechs Monate) symbolisch angestoßen, Baldur (3) blieb bei Oma und Opa. „Nach 13 Jahren Beziehung haben wir uns entschieden zu heiraten. Das Datum war ein bisschen Zufall, aber die Schnapszahl fanden dann alle ganz lustig“, erzählt das Paar. Der Familie passt außerdem gut, dass der 2.2. auch der keltische Lichtfesttag „Imbolc“ ist. Alte Bauernregeln sprechen vom Murmeltiertag. Und es ist Maria Lichtmess.

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Familie Kunterbunt: Rebekka und Tim, hier mit vier ihrer fünf Kinder, feiern den unvergesslichen Tag, an dem auch „Lichtfest“ ist. 

2.2.22 – also aus vielen Gründen eine Hoch-Zeit fürs Heiraten. Insgesamt 26 Trauungen an diesem Tag, die in den Trauzimmern des Historischen Rathauses statt (s.Infotext). An normalen Februartagen sind es dienstags und mittwochs im Schnitt 16 Trauungen. „An solchen Tagen stelle ich immer ganz besonders fest,wie schön mein Beruf ist, mir geht das Herz auf“, schwärmt Martina Köstler, Interims-Chefin der Kölner Standesamtes. Die Kölner nähmen in Kauf, dass sie wegen der Pandemie öfter umplanen und teilweise mehrfach Termine verschieben mussten. Mit den geltenden Corona-Bedingungen, geimpft und getestet, und mit bis zu 30 Gästen könnten die Brautleute gut umgehen.

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Nach 18 Jahren volljährigen Zusammenlebens trauen wir uns Sabine  und Dietmar Loers  

Ein Datum, das man nicht so leicht vergisst

„2.2.2022, das hört sich gut an und man kann es sich gut merken“, begründen Tugba (24) und Tarik Dündar (24) ihre Wahl, schick in Schale mit maßgeschneidertem langen Kleid und feinem Anzug. Nach dem Jawort gingen sie mit Freunden und Familie gemütlich frühstücken. Groß feiern wollen die medizinische Fachangestellte und der Elektroniker wahrscheinlich im März.

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„Das Datum kann man sich gut merken“, finden Tugba und Tarik Dündar

Spontan entschieden sich Verkäuferin Sabine und Platzwart Dietmar Loers „nach 18 Jahren volljährigen Zusammenlebens“. Und ohne Probleme war am 2.2. noch ein Termin für sie frei. „Ich war vorher schon 18 Jahre verheiratet und wollte erst solange ledig sein, bis ich es wieder tue.“ Nun hat sie sich getraut. Um 10.10 Uhr. „Die Zwei war schon immer meine Lieblingszahl“, sagt die 55-Jährige.

Zahlenglück

26 Paare gaben sich an diesem 2.2.2022 unter den geltenden Bedingungen im Historischen Rathaus das Jawort. Geimpft und getestet, mit Mindestabstand und Masken während der Zeremonie. Es dürfen 30 Gäste teilnehmen. Schnapszahlen sind als vermeintlich unvergessliche, Glück bringende Hochzeitstage sehr beliebt.

42 Trauungen werden in drei Wochen, am 22. 2.2022, abgehalten, erläutert Martina Köstler, Interims-Chefin der Kölner Standesamts. Dann wird auch zusätzlich im Spanischen Bau getraut. Die Termine sind vergeben. (MW)

Aller guten Dinge sind Zwei. Ob sie ein Garant für ewiges Glück sind? Schnapszahldaten sind jedenfalls zweifellos sehr beliebt. Der Tag mit Symbolkraft lässt sich leicht merken und macht sich hübsch als Gravur im Ehering. In Köln sei eben alles beliebt, wo die Elf drinsteckt, meint eine Stadtsprecherin. Den Termin wählten Celine (23) und Phillip Gay Lebek bewusst (32), „man muss sich sich auch in Coronazeiten das Leben schön machen“. Sie entschieden sich, ihre Liebe in der historischen Rentkammer standesamtlich zu besiegeln, kirchlich geheiratet wird später groß in Weiß. „Sinnbildlich sind wir nochmal besonders vereint und gehen den Lebensweg miteinander, egal in welchen Zeiten“, sagt Phillip, zur jungen Familie gehört ihr fünf Monate altes Baby.

Auch für Rebekka und Tim gilt ab jetzt „nochmal eine ganz neue Zeitrechnung, es ist schon ein anderes Gefühl, jetzt verheiratet zu sein, ein Gefühl der besonders engen Verbundenheit“. Ein unvergesslicher Tag.