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Hochauflösende 3D-AufnahmenDrohne im Einsatz am Kölner Dom

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Anflug auf den Dom: Eine Drohne fliegt in schwerzugängliche Regionen der Kathedrale.

Köln – Mag er auch weltberühmt und unzählige Male abgelichtet worden sein – er hat immer noch etwas Geheimnisvolles, der Dom. Ein Grund: In seinen Höhen gibt es versteckte Winkel, die sind selbst für die Spezialisten der Dombauhütte kaum zu erreichen. Auch mit Gerüsten gibt es fast kein Hinkommen.

Doch Drohnen lassen die Mystik ein wenig bröckeln. Die kommen hoch. Hochauflösende Kameras liefern gestochen scharfe 3D-Aufnahmen. Sie rücken dem Dom auf den Pelz.

Was der ein oder andere bedauern mag, freut die Dombauhütte. „Mit Hilfe der Aufnahmen konstruieren wir langfristig ein virtuelles Modell des Doms, quasi einen digitalen Zwilling“, erklärt Steintechniker Michael Jürkel. An dem Zwilling kann er den Schadensbestand vom Schreibtisch aus genau erfassen.

Steuerung ist nicht einfach

Doch was so leicht klingt, ist kein Kinderspiel. Gesteuert werden die Kameradrohnen von Spezialisten der Firma Northdocks aus Monheim. Bereits vergangenen Herbst haben sie zur Probe den Nordturm ins Visier genommen. Nun wird es mindestens nochmal 30 Flugstunden brauchen, um die Türme und die Westfassade anzufliegen. Dafür braucht es höchste Konzentration und Ruhe. Das ist bei relativ leerer Domplatte in der Corona-Krise gegeben. Mehr als 30 000 hochauflösende Bilder braucht es, um auch diese Bereiche des altehrwürdigen Weltkulturerbes einzufangen und auf den PC zu zaubern.