Hamburger ModellQuartiersgaragen für Fahrräder für Köln?
Köln – Kein Platz im Hausflur oder Hinterhof, die Kellertreppe viel zu eng? Stadtbewohner, die ihr hochwertiges Fahrrad nicht mit ins Haus nehmen können und es draußen anketten müssen, haben ein Problem: Bei einem Diebstahl zahlt die Versicherung meist nicht.
Die Lösung: kleine, abschließbare Garagen. In Hamburg gibt es solche Fahrradhäuschen schon seit mehr als 20 Jahren. „Wir haben das Konzept entwickelt und schon über 400 Stück produziert“, sagt Carlo Markus, Geschäftsführer der Jugendhilfeeinrichtung „Förderkreis Helmuth Hübener Haus“ in St. Pauli. Der schmucke zwölfeckige Rundbau aus Stahl und Holz, Modell „Ottensen“, wird von arbeitslosen Jugendlichen gebaut, die unter fachkundiger Leitung das Schlosser- und Schreinerhandwerk kennen lernen und so den Weg ins Berufsleben finden sollen. Das Ergebnis kommt so gut an, dass mittlerweile viele Firmen ähnliche Radhäuschen bauen.
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Zwölf Räder können im Modell „Ottensen“ geparkt werden – gut geschützt vor Wetter, Diebstahl und Vandalismus. Weil die Velos in einem Drehkarussell senkrecht an der Decke hängen, reichen sechs Quadratmeter Fläche für ein Fahrradhaus aus. Rund 7500 Euro kostet der Bau, die Stadt Hamburg zahlt bis zu 3500 Euro dazu. Die Wartung obliegt den Nutzern. Aufgestellt werden können die Radgaragen auf Privatgrund, aber auch auf öffentlichen Flächen. Sofern genug Platz vorhanden ist, stellt die Stadt Hamburg die Flächen kostenlos zur Verfügung.
Ein Vorbild auch für Köln? „Es gibt eine große Nachfrage nach Quartiersgaragen für Fahrräder. Wir möchten uns dieses Themas annehmen und geeignete Rahmenbedingungen schaffen“, sagt Hendrik Colmer vom Team des Fahrradbeauftragten. Das Hamburger Modell sei sehr interessant, aber der Platz in Köln begrenzt. „In den nächsten Monaten werden wir uns umsehen, welche Alternativen es auf dem Markt gibt. Dann werden wir der Politik Vorschläge machen“, so Colmer. (fu)