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Gut getarnte WareKölner Zoll entdeckt Cannabis im Wert von 2,3 Milliarden

Lesezeit 2 Minuten
Drogenfund

Die sichergestellten Cannabis-Samen

Es waren vier unscheinbare Pakete mit einem Gesamtgewicht von nur 50 Kilogramm. Und doch handelt es sich bei der Entdeckung, die Zollbeamte im Mai diesen Jahres am Köln Bonner Flughafen gemacht haben, um einen Rekord. „Noch nie hat der deutsche Zoll Cannabissamen in dieser Größenordnung gefunden“, sagt Pressesprecher Jens Ahlandt. Seine Rechnung: Mit den 2,3 Millionen Samen hätte man eine Fläche von 336 Fußballfeldern bepflanzen können. „Bei einem zurückhaltend gerechneten Durchschnittsertrag von 100 Gramm pro Cannabispflanze hätte die Gesamtmenge Marihuana bei rund 230 Tonnen mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von mehr als 2,3 Milliarden Euro gelegen“.

Heiße Ware war nicht gut getarnt

Das ganz große Geschäft also, auf das jetzt aber diejenigen verzichten müssen, die die Samen in großen Plastiksäcken und Transportboxen in einem Frachtflugzeug aus den USA nach Litauen bringen wollten. Die heiße Ware war nicht einmal sonderlich gut getarnt, sie wurde in der Nacht des 30. Mai bei Kontrollen auf dem Flughafen entdeckt. Der Zoll prüfe die Frachtflieger nach vorher ermittelten „Risikodaten“, erläutert Ahlandt. Dabei werden Drogenspürhunde, aber auch Röntgengeräte eingesetzt. Mit Erfolg, wie nicht nur der Fund von Ende Mai zeigt. Im März wurden bei Kontrollen des Postverkehrs aus den Niederlanden bereits 5800 Briefe mit Samen aus dem Verkehr gezogen. Und Anfang Mai wurden ebenfalls am Flughafen 147 000 Cannabissamen in Frachtsendungen entdeckt.

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Ob den Drogenfunden Täter oder Kuriere zugeordnet werden konnten, mochte Ahlandt nicht sagen. Aus ermittlungstaktischen Gründen halte man sich mit Auskünften zurück und habe deshalb den Rekordfund auch erst jetzt veröffentlicht. (sts)