AboAbonnieren

Großmarkt Köln-RaderbergPolitiker wollen Händlern mit Antrag Sicherheit geben

Lesezeit 2 Minuten

Der Großmarkt in Köln-Raderberg.

Köln – Die Zustände sind himmelschreiend: Mangelhafte Toilettenanlagen, nicht zu öffnende Fenster, Müll vor den Türen und gesperrte Zufahrten. Und als ob das nicht schon reichen würde: Permanente Angst vor einer Kündigung. Vor wenigen Wochen schlugen die Händler am Großmarkt in Raderberg Alarm. Und nun bewegt sich etwas. Unter der Federführung des neuen Wirtschaftsausschussvorsitzenden Dirk Michel (CDU) fand vergangenen Freitag ein interfraktionelles Gespräch statt. Die Politiker arbeiten nun an einem gemeinsamen Antrag. Er soll für Ordnung sorgen und Sicherheit geben.

Die Großmarkt-Händler müssen in Raderberg dem Baugebiet Parkstadt-Süd weichen. Der Rat hat den Umzug nach Marsdorf längst beschlossen. Doch während die Bagger in Raderberg schon vor der Tür stehen, passiert in Marsdorf noch nichts. Der Umzugstermin musste verschoben werden. Von 2020 auf 2022. Doch auch der Termin ist längst nicht mehr zu halten. Bestenfalls kann noch der Bebauungsplan für einen Großmarkt in Marsdorf Anfang 2022 beschlossen werden. Der Umzug wäre dann vielleicht 2025 möglich.

„Wichtig ist jetzt, dass wir den Händlern zusichern: Keiner wird rausgeschmissen. Solange, bis der Wechsel möglich ist“, sagt Michel. Dieses Versprechen soll mit dem gemeinsamen Antrag besiegelt werden. „Und die Missstände auf dem Gelände in Raderberg müssen behoben werden.“ Auf diesen gemeinsamen Nenner konnten sich die wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU, Grünen, SPD, FDP, Linken und von Volt am vergangenen Freitag einigen.

Wie wird der neue Großmarkt betrieben?

Doch damit ist noch lange nicht der ganze Weg geebnet. Die Einigkeit endet bei der Frage, wie der Großmarkt in Marsdorf betrieben werden kann. Zählt sein Großmarkt mit seinen regionalen Produkten zur Daseinsvorsorge und kann damit weiterhin unter dem Dach der Stadtverwaltung existieren? „Die Stadt Köln darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen“, befürwortet Jörg Detjen (Die Linke) dieses Modell. Die Händler selbst wiederum bringen eine Genossenschaft ins Gespräch.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für CDU und FDP steht fest, die Stadt muss sich rausziehen, will sie sich nach EU-Gesetz nicht der Wettbewerbsverzerrung schuldig machen. Sie könnte demnach lediglich das Gelände und die Infrastruktur bereithalten. Ende März soll unter Führung des Baudezernenten Markus Greitemann ein letzter Arbeitskreis zur Ansiedlung in Marsdorf stattfinden. Danach muss die Frage nach dem Betreibermodell beantwortet werden.