AboAbonnieren

Großer ÜberblickDas sind die Projekte der Kölner Stadtverwaltung für 2021

Lesezeit 1 Minute

Ein Sanierungsfall von vielen: das Gymnasium Kreuzgasse. 2021 stehen für Schulbauprojekte 372 Millionen Euro bereit.

Köln – Zum dritten Mal nach 2019 und 2020 haben Oberbürgermeisterin Henriette Reker und ihre sechs Beigeordneten am Donnerstag das „Arbeitsprogramm“ der Stadtverwaltung für das laufende Jahr vorgestellt. Eine Auswahl geplanter Projekte.

Schulbau: Für Neubau, Erweiterung und Generalinstandsetzung stehen dieses Jahr 372 Millionen Euro bereit, plus 66 Millionen für Instandhaltung. 2020 habe man das Budget von 274 Millionen Euro fast vollständig verbauen können, so Baudezernent Markus Greitemann. Reker sagte: „Ich bin richtig froh, dass wir beim Thema Schulbau jetzt wirklich Tempo aufgenommen haben und immer besser werden.“ Die Stadt werde eine Schulbau GmbH gründen, um Neubauprojekte zu beschleunigen. 2021 sollen zwölf Vorhaben abgeschlossen werden, darunter die Erweiterung des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums.

Kitas: 2021 werden 14 neue Kitas eröffnet, darunter die erste mit acht Gruppen. Bis Ende 2021 soll es Betreuungsplätze für 96,6 Prozent der Ü3-Kinder und 44,8 Prozent der Kinder unter drei Jahren geben. Bis 2025 soll die Quote auf 52 Prozent steigen.

Mobilität: Fuß- und Radverkehr sowie Bus und Bahn will man weiter stärken. Bis Jahresende werde es für Radfahrer auf den Ringen fast durchgängig eine eigene Spur geben, versprach Verkehrsdezernentin Andrea Blome.

Ring frei: Bis Jahresende soll es auf den Ringen fast durchgehend eigene Spuren für Radfahrer geben.

Die Verwaltung werde 2021 ein Konzept für schnelle Radverbindungen in die Außenbezirke vorlegen. In Weiden wird das erste von fünf Fahrradparkhäusern („Bike Tower“) gebaut, an Bahnhöfen und in den Stadtvierteln entstehen weitere 2500 Fahrradabstellplätze.

KVB: An der Bonner Straße beginnen Straßen- und Erdbauarbeiten für die dritte Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn. Für die rechtsrheinische Verlängerung der Linie 7 beginnt das Genehmigungsverfahren. An Haltestellen der Linien 4, 13 und 18 werden zur Erhöhung der Kapazität Bahnsteige verlängert.

Individualverkehr: Er solle so schnell wie möglich elektrifiziert werden, betonte Reker. Den Bau von 200 Ladesäulen mit je zwei Stromanschlüssen für Elektroautos werde man bis zum Sommer abschließen, weitere Ladesäulen seien in Planung.

200 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge werden bis zum Sommer aufgestellt. Weitere sollen folgen.

Blome sicherte zu, dass „30 bis 40 Ampelanlagen“ erneuert und an den zentralen Verkehrsrechner angeschlossen werden. Weitere 145 Ampeln sollen folgen. Die neue Verkehrs- und Tunnelleitzentrale nehme 2021 den Betrieb rund um die Uhr auf.

Lebenswerte Stadt: Der Eigelstein wird autofrei umgestaltet, auch für die Ehrenstraße und einen Teil der Severinstraße laufen entsprechende Planungen. Die Aufwertung der Rheinuferpromenade zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm beginnt, ebenso die Sanierung der Domtreppe, der Bau der Freitreppe an St. Maria im Kapitol und die Umgestaltung der Gürzenichstraße. Der Neubau der maroden Betonkragplatte am Altstadtufer soll Ende 2021 beginnen.

Klimaschutz: Köln wolle sich auf den Weg zur „Klimaneutralität deutlich vor 2050“ machen, sagte Umweltdezernent Harald Rau. Der Klimarat der Stadt habe dafür Ziele definiert und werde voraussichtlich im Februar seine Pläne vorstellen. Klimaschutz-Förderprogramme wie „Grün hoch drei“ werden fortgesetzt.

Soziales: In der Obdachlosenhilfe will die Stadt das Konzept „Housing First“ testen, bei dem Betroffene als Erstes eine Wohnung und danach weitere Unterstützung erhalten.

Wirtschaft: Köln soll als Standort für junge Start-up-Unternehmen gestärkt werden. Für die Innenstadt will die Verwaltung ein Leitbild erstellen „mit Ideen für neue Handelskonzepte und Attraktivierung der City“.

Digitalisierung: Das sei ein Schwerpunkt, dem sie sich persönlich widmen werde, sagte Reker. „Nach und nach“ werde man das schon länger diskutierte digitale Baugenehmigungsverfahren einführen. Bürger sollen künftig mehr Formalitäten online erledigen können, etwa den Antrag auf Wohngeld oder Hilfen zum Lebensunterhalt.

Klinikverbund: Den geplanten Zusammenschluss aus Uniklinik und städtischen Krankenhäusern will Reker weiter vorantreiben: „2021 wird es darüber eine Entscheidung geben, da bin ich ziemlich sicher.“