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Greensill-Skandal erreicht KölnKölner Bühnen haben 15 Millionen Euro angelegt

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Greensill

Die Finanzaufsicht Bafin hat die Greensill Bank AG wegen drohender Überschuldung dicht gemacht.

Köln – Die Bühnen der Stadt Köln sind vom Skandal um die Bremer Privatbank Greensill betroffen. Laut Angaben der Stadt Köln haben die Bühnen der Stadt als eigenbetriebsähnliche Einrichtung dort Anlagen getätigt. Es geht um 15 Millionen Euro. Die Stadt teilte mit: „Zu diesem Vorgang werden die Bühnen entsprechend kommunizieren.“ Das soll im Laufe des Tages passieren. Dann wird sich auch wohl zeigen, ob das Geld weg ist. Die Bühnen sind unter anderem verantwortlich für die Sanierung am Offenbachplatz, die bis zu 643,9 Millionen Euro kosten kann.

Auf die Frage, ob weitere Betriebe der Stadt betroffen sind, teilte die Stadt mit: „Bisher liegen keine Kenntnisse vor, dass die Kernverwaltung mit der betroffenen Bank Finanzgeschäft abgewickelt hat. Die Kämmerin wird die Tochterunternehmen abfragen, ob dort solche Finanzgeschäfte abgewickelt wurden. Für die Verwaltung gibt es Anlage-Richtlinien, die gerade erst aktualisiert worden sind. Für die eigenbetriebsähnliche Einrichtung gelten diese Richtlinien nicht.“

Bank wegen drohender Überschuldung geschlossen

Die Finanzaufsicht hatte die Bremer Bank wegen drohender Überschuldung vorerst geschlossen. Die Greensill Bank AG war attraktiv für Anleger, sie bot in Zeiten von Null- und Negativzinsen Tages- und Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Sparzinsen an - nicht nur Kleinsparer griffen zu.

Nach Information aus Finanzkreisen stehen bei der Bremer Bank rund 3,6 Milliarden Euro an Einlagen im Feuer. Davon sind etwa 3,1 Milliarden Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung sowie den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) gesichert. Das gilt vor allem für die Gelder von Privatkunden.

Bund, Länder und Kommunen sowie bestimmte Wertpapierfirmen profitieren seit dem 1. Oktober 2017 nicht mehr von der freiwilligen Einlagensicherung der privaten Institute, die in der Regel wesentlich höher ausfällt als die gesetzliche Einlagensicherung von 100 000 Euro. Im Fall von Greensill sind nach Angaben des Bankverbandes bis zu knapp 75 Millionen Euro pro Kunde abdeckt. Bevor Anleger entschädigt werden, müsste die Finanzaufsicht Bafin die Insolvenz der Bank und den Entschädigungsfall feststellen. (mit dpa)