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Gemeinschaftsgarten NeuLandKölner Gartenprojekt findet eine neue Heimat

Lesezeit 3 Minuten
Neuland 2

NeuLand bekommt ein neues Domizil. 

Nach der langen Suche nach einem Kompromiss haben sich die Stadtverwaltung und die Gemeinschaftsgärtnerei NeuLand auf eine neue Heimat für das Projekt geeinigt. Trotz des Neubauprojekts „Parkstadt Süd“ hat die Gemeinschaft also eine Zukunft im Kölner Süden: Statt wie bisher auf einem fast 10.000 Quadratmeter großen Gelände an der Schönhauser Straße, kann sie 300 Meter weiter nordwestlich auf einer Fläche an der Koblenzer Straße unterkommen. Dort hat sie 3200 Quadratmeter zur Verfügung, ab 2023 kann sie mit dem Gärtnern beginnen.

Umzug Stück für Stück

Eigentlich war das Gartenprojekt 2012 nur temporär angelegt, bis die „Parkstadt Süd“ realisiert wird. Dabei handelt es sich um ein Stadtentwicklungsprojekt, das den Inneren Grüngürtel zwischen Universität und Rhein weiterführen und vollenden soll. Bis es umgesetzt wird, vergehen noch viele Jahre. Auf der Fläche der „Parkstadt“ sollen neue Häuser, Büros sowie Grün- und Freiflächen entstehen – und der Garten an seiner alten Stelle stand vor dem Aus. Jetzt ist sicher: Für den Gemeinschaftsgarten wird es weiter gehen. Stefan Rahmann, Vorsitzender von NeuLand, sagte am Freitag: „Wir sind glücklich, dass die Verwaltung uns zugesagt hat, dauerhaft Teil des Inneren Grüngürtels sein zu dürfen, der dort entsteht.“

NeuLand

Clara Von Hartz-Möllmann, Judith Levold, Verena Weingarten, Joachim Bauer und Stefan Rahmann (v.l.n.r.)

Und Joachim Bauer, Vize-Chef des städtischen Grünflächenamtes, ergänzte: „Für uns war es wichtig, eine Stelle zu finden, an der NeuLand einen Übergang bildet von der rein öffentlich nutzbaren Grünfläche bis zur Bebauung.“ Sowohl die bisherige als auch die neue Heimat sind Teil der sogenannten „Domgärten“, die die Stadt Köln vom Land Nordrhein-Westfalen gekauft hatte, um die „Parkstadt Süd“ zu realisieren.

Vielseitiges Gemeinschaftsprojekt

Neuland ist ein Gemeinschaftsgartenprojekt in der Südstadt. Gärtnerinnen und Gärtner können auf dem Gelände ein Beet für 36 Euro im Jahr mieten, bestellen und abernten.

Neben dem Individualbeet ist jede Mieterin und jeder Mieter angehalten, ein „Allmendebeet“ zu betreuen. Der Ertrag kommt der Allgemeinheit zu Gute. Saatgut, Werkzeuge, Strom und Wasser erhalten die Engagierten ebenso wie Zugang zu gemeinschaftlichen Plätzen. Es gibt beispielsweise einen Pizza-Ofen, eine Küche und eine Toilette. Als konsumfreier Raum muss beim Aufenthalt im Garten niemand Geld bezahlen. Neben Fortbildungen finden Veranstaltungen aller Art im Garten statt. Außerdem gibt es Bienenvölker sowie eine Anlage, durch die aus Kompost Gas gewonnen wird. Auch Hühner dürfen im Garten nicht fehlen. (hbo)

Der Umzug soll Ende des Jahres beginnen. Temporär zieht NeuLand zunächst auf 2850 Quadratmeter, bis die aktuellen Gebäude planiert sind. Rahmann wünscht sich jedoch, einen Flachbau an der Koblenzer Straße erhalten zu können: „Der Flachbau könnte unsere Container ersetzen.“ Sowohl das Materiallager als auch die Küche könnten dort untergebracht werden, ergänzt er. Die Gemeinschaft sei der Stadt sehr dankbar für das neue Grundstück. „Damals hieß es, spätestens nach zwei Jahren sei Schluss. Und jetzt sind wir präsenter denn je“, sagt Vorstandskollegin Judith Levold. Das aktuelle Grundstück wird als Interims-Standort für Schulcontainer der Europaschule Zollstock gebraucht. Danach kommt eine Grundschule auf das Gelände.