Betrüger sollen mit Schock-SMS vierstellige Überweisungen erpresst haben - auf Konten von arglosen Schülern, die auf das «große Geld» hofften.
KriminalitätGeldwäsche und „Hallo Mama“-Betrug - Razzia in Köln und Bergisch Gladbach
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Durchsuchungsaktion gegen Geldwäsche und „Hallo Mama“-Betrug. (Symbolbild)
Copyright: Friso Gentsch/dpa
Die Kölner Polizei ist mit einer Durchsuchungsaktion gegen massenhafte Geldwäsche über Konten Jugendlicher und gegen betrügerische „Hallo Mama“-SMS vorgegangen. 13 Durchsuchungsbeschlüsse für Privatwohnungen in Köln und Bergisch Gladbach seien vollstreckt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. 25 Mobiltelefone, mehrere Laptops, über 250 Gramm Kokain und rund 10.000 Euro Bargeld stellten die Beamten sicher.
Die Ermittlungen in Köln laufen laut Mitteilung in Zusammenarbeit mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Leipzig für Cybercrime und der dortigen Polizei. Die Kölner Polizei spricht von etwa 160 Verfahren wegen Geldwäsche und Betruges seit Anfang 2024 mit einem geschätzten Schaden von über hunderttausend Euro.
Jugendliche stellten ihre Konten zur Verfügung
Ein 17-jähriger Verdächtiger aus Köln sowie elf andere junge Männer zwischen 15 und 20 Jahren sollen dabei Jugendliche vor Schulen oder über soziale Medien mit Versprechungen des „schnellen Geldes“ überredet haben, ihre Bankkarten und Geheimnummern zur Verfügung zu stellen. Auf die Konten seien dann Geldbeträge in teils vierstelliger Höhe überwiesen und somit „gewaschen“ worden.
Das Geld stamme möglicherweise von massenhaften Betrugsfällen mit gefälschten SMS, hieß es. Mit mehr als 360.000 betrügerischen SMS-Nachrichten, die oft mit „Hallo Mama, Hallo Papa“ begannen, sei den Empfängern vorgetäuscht worden, dass es sich um neue Handynummern ihres Kindes handeln würde, das sich in einer finanziellen Notlage befinde. Angeschriebene hätten das Geld auf die Bankkonten der angeworbenen Jugendlichen überwiesen. Von dort soll es in bar abgehoben worden sein. (dpa)