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Flughafen Köln/BonnKölner Zoll entdeckt Kokain im Babybody

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Immer neue Verstecke finden die Schmuggler.

Immer neue Verstecke finden die Schmuggler.

Der Flughafen Köln/Bonn wird in diesen Tagen geradezu mit einer Schwemme von geschmuggelten Drogen überzogen.

„Die sichergestellten Mengen sind enorm hoch“, teilte das Hauptzollamt am Dienstag mit. Die Vor-Coronazahlen seien längst wieder erreicht, wenn nicht überschritten worden. Innerhalb von wenigen Stunden sind kürzlich 24 Pakete mit Drogeninhalten am Airport sichergestellt worden – Straßenverkehrswert eine halbe Million Euro. Die allermeisten Drogen seien nicht für den Kölner Raum, sondern für das Ausland bestimmt. „Es kommt aus aller Welt und geht in alle Welt“, erklärt der Sprecher des Hauptzollamtes, Jens Ahland.

Gefährliche Fälschungen aus dem Internet

Im Detail: In flüssiges Kokain eingelegte Babykleidung, in Handtaschen eingenähtes Heroin – Kölner Zöllnerinnen und Zöllner haben am Flughafen zuletzt mehrere kreative Schmuggler überführt. Jede Nacht finde man Drogen in Paketen aus aller Welt, teilte Ahland mit. Den größten Anteil hätten Marihuana und Khat - bei der vor allem in Ostafrika und im Nahen Osten verbreiteten Droge handelt es sich um Blätter der Pflanze Catha edulis, die gekaut werden. Aber auch Kokain, Heroin und verschiedene synthetische Drogen seien regelmäßig dabei. Ein Trend seien derzeit vermeintlich leere Kartons als Drogenpakete zu tarnen. Beim genauen Hinschauen sei zu erkennen, dass Drogen in der Innenschicht der Kartons versteckt sind.

Das Hauptzollamt Köln hat außergewöhnliche Drogenverstecke gezeigt, die in Warensendungen am Flughafen gefunden wurden.

Das Hauptzollamt Köln hat außergewöhnliche Drogenverstecke gezeigt, die in Warensendungen am Flughafen gefunden wurden.

An Kreativität habe es den Drogenschmugglern noch nicht gefehlt, sagen die Fahnder immer wieder. So haben die Beamten in der Vergangenheit aus Kokain gepresste Deko-Fische entdeckt, Marihuana in Tischplatten oder Rauschgift in Motorradkupplungen gefunden. Außerdem auf der großen Fundliste des Hauptzollamtes: Gefälschte Potenzmittel aus China, ein täuschend echt nachgemachter Champions-League-Pokal, geschmuggelter Beluga-Kaviar, billiger Zahnersatz oder gefälschte Klunker.

Der Zoll warnt erneut vor den oftmals gefährlichen Fälschungen: Billige Medikamente im Internet zu bestellen, beispielsweise aus Fernost, könne bei der Einnahme zu schweren Nebenwirkungen führen. Im Internet werden Medikamente jeglicher Art angeboten, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind und im Netz einfach bestellt werden können. Auch für die kommende Weihnachtszeit warnt der Zoll davor auf günstige gefälschte Waren aus dem Netz hereinzufallen. Im Jahr 2022 hatte der Kölner Zoll eigenen Angaben zufolge mehr als sechs Tonnen Drogen sichergestellt. Einen Anstieg gab es vor allem bei Kokain, hier wurde fast zehnmal so viel gefunden wie im Vorjahr. Bei Crystal Meth vervierfachte sich die Menge, bei Marihuana verdoppelte sie sich.