AboAbonnieren

„FFF“ nicht nur freitagsSchüler setzen auf neue Protestformen fürs Klima

Lesezeit 2 Minuten
FFF Protest Köln Symbolbild

Fridays for Future in Köln (Archivbild)

Köln – Die Fridays-for-Future-Bewegung hat sich in Köln neu aufgestellt. Nachdem Schülerinnen und Schüler 2019 ein Jahr lang jeden Freitag für die Eindämmung der Klimakrise streikten, setzt „Fridays for Future Köln“ 2020 diese Streiks zwar nicht fort, bleibt aber mit neuen Protestformen aktiv. „Wir haben große Erfolge gehabt, die Menschen denken um, die Klimakrise wird als richtiges Thema wahrgenommen“, sagt Pauline Brünger (18), Schülerin des Schiller-Gymnasiums. „Aber jeden Freitag Bitte, Bitte zu sagen, das reicht nicht mehr. Wir müssen jetzt einen Schritt weitergehen und politischer werden.“

Dabei setzen die jungen Aktivisten auf eine noch stärkere Vernetzung mit Gruppen, von der Frauenbewegung bis zu den Gewerkschaften, sie wollen stärker den Dialog suchen und die Zusammenhänge in den Blick nehmen: „Am Ende geht es uns nach wie vor darum, die Klimakrise einzudämmen, und zwar sehr bald.“ Aber dazu gehören laut Brünger viele Aspekte wie zum Beispiel soziale Auswirkungen von Klimapaket und Kohleausstieg. „Uns ist nicht egal, was mit den Arbeitsplätzen passiert.“ Als eine große Aktion wird zum Beispiel am 24. April bundesweit ein großer Klimastreik auch in Köln stattfinden. Fridays-for-Future-Gruppen aus bereits über 150 Orten wollen sich beteiligen. „Es ist notwendig, unbequemer zu werden und den Druck zu erhöhen“, fordern die engagierten Jugendlichen. In den Schulen müsse das Thema dringend „angemessen und in der Tiefe behandelt werden“, so Brünger, um die Zusammenhänge der Klimakrise zu erklären und wodurch sie verursacht wird.

Fridays for Future habe schon „viel geschafft und gemacht“, findet auch Lili Braun. Die 19-Jährige hat mittlerweile das Abi, ist vor kurzem von Köln nach Leipzig gezogen und studiert Soziologie. Sie engagiert sich weiter – für einen „nachhaltigen Aktivismus“, bei dem darauf geachtet werde, gemeinsam aktiv zu sein, das auch über längere Zeit zu schaffen, um etwas zu erreichen. „Denn das politische System ist sehr träge, und nicht nur der Einsatz für ein besseres Klima steht als wichtiges Thema auf der Agenda.“ Das Engagement der Schüler sei insofern „kein schneller Spurt, sondern ein Marathonlauf. Da braucht man einen langen Atem“.