Fastelovend-Classics-TourEine jecke Rallye auf dem Kölner Heumarkt
Die Zeit von Aschermittwoch bis zum Elften im Elften ist für Karnevalisten wahrlich keine leichte. Irgendwie muss diese gähnende Leere ohne Fastelovend schließlich überbrückt werden. Die Kölner Narren-Zunft von 1880 und die Altstädter Köln 1922 hatten deshalb vor 16 Jahren die Idee, eine jecke Oldtimer-Rallye zu veranstalten – die Fastelovend-Classics. Und ganz offenbar haben sie damit einen jecken Nerv getroffen. „Die Veranstaltung ist, sobald sie ausgeschrieben ist, innerhalb von 24 Stunden ausgebucht“, erzählt Veranstalter Andreas Juchem von der Narren-Zunft.
Gestern war es mal wieder so weit: Insgesamt 90 Mitglieder aus 25 Karnevalsgesellschaften versammelten sich morgens früh auf dem Heumarkt und hatten statt Kamelle un Strüssjer ihre alten Kisten dabei. Und die konnten sich mal wieder sehen lassen: ein Bentley S1 von 1958 etwa oder ein seltener Bond Equipe GT 45 von 1966.
Als ältester gemeldeter Oldtimer durfte Meinrad Feldhoff von den Fidele Jungen aus Kerpen mit seinem Packard 1001 von 1933 vorne weg fahren – per „Wildcard“, weil er sich eigentlich zu spät angemeldet hatte. „Davon wurden überhaupt nur 1781 Fahrzeuge gebaut worden“, erzählt er. Seit zehn Jahren gehöre das seltene Stück nun ihm, und immer wenn schönes Wetter ist, fahre er damit noch raus.
Wenn Karnevalisten eine Rallye veranstalten, dann geht es natürlich nicht ausschließlich bierernst zu. Bei ihrer Fahrt durchs Bergische Land bis zum Hippodrom der Galopprennbahn in Weidenpesch, mussten die Rennfahrer auch diverse Aufgaben erledigen – zum Beispiel während der Fahrt einen Ball in ein Gefäß werfen. (roe)