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Fachklinik in LindenthalLichtblick für Lipödem-Patientinnen

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Köln – Dass die eigenen Arme und Beine aussehen wie die eines Michelin-Männchens ist nur eine Seite des Krankheitsbildes, das in der Öffentlichkeit noch immer als Tabuthema gilt. Hinzu kommen die extremen Schmerzen, unter denen Betroffene von Lipödemen leiden. Die krankhafte Fettverteilungsstörung verursacht extrem druckempfindliche wulstartige Fettansammlungen an den Armen und Beinen, betroffen sind ausschließlich Frauen. In Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf bis zu fünf Millionen geschätzt.

„Hinzu kommt die psychische Belastung durch öffentliche Diffamierung“, betonte Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes am Freitag bei der offiziellen Eröffnung der weltweit ersten Fachklinik für Operative Lymphologie, in der Lipödeme operativ entfernt werden können. Als Kuratoriumsmitglied des Malteser-Krankenhaus hatte Scho-Antwerpes sich dafür eingesetzt, dass die Klinik an St. Hildegardis eröffnet.

Durch die Kooperation mit dem benachbarten Krankenhaus, in dem die frisch operierten Patientinnen eine Nacht verbleiben, hat sich für Professor Dr. Manuel Cornely und Dr. Matthias Gensior, die beiden Gründer der Privatklinik „CG Lympha“, der Standort Köln ergeben. Nicht nur für die geschätzten rund 40 000 betroffenen Kölnerinnen ist die Bürgermeisterin froh, dass die medizinische Fachkompetenz der Klinikleiter unter einem Dach in Köln gebündelt wird.

Die beiden medizinischen Experten arbeiten seit Jahren auf dem Gebiet der Behandlung und Erforschung lymphologischer Krankheitsbilder zusammen. Sie versichern, dass Lipödeme und das verwandte Krankheitsbild Sekundäre Lymphödeme durch die von Cornely entwickelte Operationsmethode geheilt, statt nur gelindert werden können. Seitdem die Klinik im Januar ihren Betrieb aufgenommen hat, sind 275 Patientinnen in den modernen Räumen operiert worden. Der Großteil der Frauen reist aus Deutschland an, viele kommen auch aus dem arabischen Raum.