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Fachhochschule Fröbel in KölnAm Barbarossaplatz werden künftige Kita-Mitarbeiter ausgebildet

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Bastian Selbeck (Schüler), Indra Hofmeier-Pollak (Schulleiterin) und Anja Mauß (Schülerin) bei der Eröffnung der Fröbel-Fachschule in Köln.

Bastian Selbeck (Schüler), Indra Hofmeier-Pollak (Schulleiterin) und Anja Mauß (Schülerin) bei der Eröffnung der Fröbel-Fachschule in Köln.

Es gibt viel zu wenige Erzieherinnen und Erzieher. Der überregionale Kita-Träger Fröbel hat nun am Barbarossaplatz eine neue Fachschule eröffnet.

15 Jahre nachdem Fröbel die ersten Kindertagesstätten in Köln übernommen hat, hat der Träger nun seine eigene Fachschule für Kita-Fachkräfte eröffnet. Im zehnten Stock eines Bürogebäudes direkt am Barbarossaplatz werden die ersten 28 Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet. Sie machen eine praxisintegrierte Ausbildung (PIA), zu der Stationen in den rund 40 Kölner Fröbel-Kitas gehören.

„Sozial- und Erziehungsberufe sind ein wichtiger Kit unserer Gesellschaft“, unterstrich NRW-Familienministerin Josefine Paul. Angesichts des Fachkräftemangels sei dieser Kit in Gefahr zu bröckeln. Dementsprechend sei „jeder Baustein wichtig“. „Jede Fachkraft in der Kita schafft drei Fachkräfte, die in den Job gehen können, weil die Kinder versorgt sind“, sagte Fröbel-Vorstandsvorsitzender Stefan Spieker. Dass sie eine große Anhängerin von Fröbel sei, betonte Elfi Scho-Antwerpes (SPD), Kreisvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Köln. Auch Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) freute sich über die neue Fachschule. Sie sei wichtig, „um dem Mangel an Fachpersonal in unseren Kindertagesstätten zu begegnen.“

TH Köln gestaltete Mobilar der Schule

Schulleiterin ist Indra Hofmeier-Pollak, die zuvor am Erzbischöflichen Berufskolleg in Köln war. „Wir haben hier keine klassische Klassenraumstruktur, sondern eine neuartige Schularchitektur“, erläuterte sie. Die TH Köln hat eigens flexibles Mobiliar für die Schule gestaltet. Die Module ermöglichen es, immer neue Lernstrukturen aufzubauen. Zudem ist es möglich, auf die Tischflächen zu schreiben.

Marek Körner, Bereichsleiter West, Fröbel Bildung und Erziehung, Elfi Scho-Antwerpes, Kreisvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Köln in der Fröbel-Fachschule Köln.

Marek Körner, Bereichsleiter West, Fröbel Bildung und Erziehung, Elfi Scho-Antwerpes, Kreisvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Köln in der Fröbel-Fachschule Köln.

Im Bildungsplan der Fachschule stehen zum Beispiel die Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung, tiergestützte Pädagogik, Sprachförderung oder kulturelle Bildung. Auch die Gestaltung von digitalen und mehrsprachigen Bildungsangeboten sind Bestandteile der Ausbildung. Sie dauert drei Jahre und startet jedes Jahr im August.

Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW.

Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW.

Eine Ausbildung zum Erzieher ist in Köln an städtischen Berufskollegs sowie am Erzbischöflichen Berufskolleg möglich. „Ein Ausbau der Bildungskapazitäten ist dringend notwendig. Denn wir brauchen mehr Ausbildungsplätze“, sagte Wolter.

Schlechte wirtschaftliche Situation der Träger

Trotz aller Feierlaune bei der Eröffnung gab es auch ernste Töne. „Die wirtschaftliche Situation der Träger ist sehr prekär“, warnte Christian Woltering, Landesgeschäftsführer des Paritätischen NRW. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst stelle die Träger vor große Probleme. Ein Problem, das auch Spieker ansprach. Die finanzielle Belastung sei enorm.