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Empire State TreppenlaufDieser Kölner greift in New York zu den Wolken

Lesezeit 3 Minuten
Georg Heimann aus Köln

Görge Heimann aus Köln zeigt seine Medaille (Archivbild von 2016) 

New York – Warum er im Hochhaus nicht den Aufzug nehme, wie jeder normale Mensch? Ein selten naive - geradezu dämliche - Frage, die Görge Heimann aber umso ernsthafter beantwortet: „Es ist was ganz Anderes, wenn man aus dem Aufzug auf eine Aussichtsplattform kommt und runter schaut - oder wenn man erstmal hoch läuft“.

Er fühle sich dann als Gipfelstürmer, sagt der 53-Jährige - der Berg sei dann erklommen, das Gebäude erlaufen. Am Donnerstag wird der Kölner nicht irgendeinen Wolkenkratzer hoch sprinten, sondern das ikonische Empire State Building in New York. Der Lauf ist längst legendär. Und Heimann ist die deutsche Hoffnung auf einen Platz ganz vorn.

Heimann hat schon einmal teilgenommen

Zum zweiten Mal wird der Lehrer am Donnerstag am sogenannten „Empire State Building Run Up“ im Treppenhaus des vielleicht bekanntesten Wolkenkratzers der Welt teilnehmen. 1576 Stufen und 86 Stockwerke geht es am Abend hoch bis zur Aussichtsplattform mit einem der weltweit berühmtesten Panoramen: New York City mit ihren Millionen Lichtern.

Treoppenlauf close

Männer und Frauen, die 1576 Stufen hoch rennen: Der Treppenlauf zur Spitze des Empire State Buildings in New York ist einer der bekanntesten der Welt. 

Während es mit dem besagten Aufzug nicht einmal eine Minute dauern würde, hält der Australier Paul Crake seit 2003 den Treppenhaus-Rekord mit 9 Minuten und 33 Sekunden. Die meisten Siege bei den Männern schaffte aber ein Deutscher: Thomas Dold war sieben Mal erster auf dem Dach der Metropole. Heimann brauchte bei seinem ersten Lauf 2016 mehr als 12 Minuten. Damals sei er nicht gut drauf gewesen, meint er. Das soll dieses Jahr anders werden. Auch wenn der Sieg wohl außer Reichweite liegt.

Wolkenkratzer Manhattan

Blick auf das Empire State Buildung in New York City 

Doch was ist das Geheimnis, um die etwa 320 Vertikalmeter in dem doch recht schnöden Treppenhaus in der Manhattaner Midtown möglichst schnell hinter sich zu bringen? Görge Heimann sagt, es kommt alles auf die ersten Meter an, denn die Elite-Läufer beginnen mit einem Massenstart: „Man muss schnell anlaufen“, sagt er. Sofort auf einem der ersten Plätze sein, denn das Treppenhaus ist eng und überholen wird schwierig.

Verschiedene Läufer, verschiedene Techniken

Auf den Stufen haben die Läuferinnen und Läufer dann ganz unterschiedliche Techniken. Heimann, der deutscher Treppenlauf-Meister aller Klassen ist, arbeitet besonders viel mit dem Geländer, an dem er sich hochzieht. „Ich laufe viel mit Armkraft und versuche, eine Rhythmik zu haben wie ein Skilangläufer“, erklärt er. Am Ende dann steht ein unglaublicher Blick nach einem unglaublichen Lauf.

Doch ist der Empire State Building Run Up sei zwar einzigartig, aber nicht unschlagbar: Heimann fällt bei der Frage nach seinem Lieblingsrennen sofort der Eiffelturm ein, von dessen Stufen man auf jeder Höhe stets Paris bestaunen kann. Das sei beim Beton-und-Stahlkoloss in New York natürlich etwas anderes. Heimanns Fazit: „Das ist ein schönes Treppenhaus, aber ich würde nicht sagen, dass es mein Lieblingstreppenhaus ist.“