Sie sind schnell gekauft und landen auch schnell im Müll. Die Reste von Handys oder anderen Elektrogeräten landen oft in der Umwelt und schädigen sie. Dagegen haben Kölner Schülerinnen und Schüler etwas.
ElektroschrottSo machen sich Kölner Schülerinnen und Schüler für die Umwelt stark
Der E-Waste-Race: Ein Wettbewerb des Projekts „Das macht Schule“, der das Umweltbewusstsein und das ökologisch nachhaltige Handeln von jungen Menschen fördern soll. Insgesamt vier Wochen lang sammeln zehn Kölner Schulen Elektroschrott und beschäftigen sich intensiv mit Recyclingprozessen, den Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie der Kreislaufwirtschaft.
Diejenige Klasse, die in den vier Wochen die größte Menge Elektroschrott sammelt, gewinnt einen Schulausflug. Am Freitag lud das Städtische Gymnasium Thusneldastraße zum Auftakt des E-Waste-Race ein. Vertreterinnen der Schule, Bürgermeisterin Brigitta von Bülow, Initiatorin Kathrin Runke von „Das macht Schule“ sowie Schülerinnen und Schüler der Klasse 7G berichteten über das Projekt und was sie damit erreichen möchten.
1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott
Allein in Deutschland fallen jährlich 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Doch viele Menschen würden ihren Elektroschrott nicht ordnungsgemäß entsorgen, was zu einer Verschwendung von Rohstoffen und einer Belastung der Umwelt führen würde, so Bernd O. Engelein, Vorstand der Zürich Kinder- und Jugendstiftung, die das Projekt in Köln fördert. Daher findet auch stellvertretende Schulleiterin Nicole Detemble, dass das Projekt ins Schwarze treffe: „Die Hemmschwelle, um Kleinteile zu entsorgen, ist relativ hoch.
Eigentlich sollte es genau so einfach sein, wie eine Pfandflasche im Supermarkt zu entsorgen. Aber viele Menschen wissen nicht um die hohen Anforderung der Entsorgung. Die Sammelaktion des E-Werk-Race macht das Ganze einfacher, schafft ein Bewusstsein und trägt einen großen Teil dazu bei, dass Elektroschrott recycelt wird.“
Die Klasse 7G des Städtischen Gymnasium Thusneldastraße nimmt stellvertretend für ihre Schule an dem Wettbewerb teil. Initiatorin Kathrin Ruhnke klärt die Schülerinnen und Schüler darüber auf, was Elektroschott ist und wie dieser entsorgt werden muss. „Ist ein Handy Elektroschrott? Und was muss bei der Entsorgung beachtet werden?“, fragt sie. Die Klasse ruft daraufhin lautstark: „Ja, aber der Akku darf nicht mit in den Elektroschrott.“
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler sind engagiert. „Ich finde das Projekt wichtig, weil der Elektroschrott nicht im Meer landen und der Umwelt schaden soll. Wenn wir den Müll sammeln, kann er repariert und verschenkt werden“, erklärt Schüler Nihat. Schülerin Tamara weist zudem auf den sozialen Aspekt des Projekts hin, da das Projekt auch dabei helfe, auf die illegale Müllentsorgung und die damit zusammenhängende Kinderarbeit in Afrika aufmerksam zu machen.
Um genügend Elektroschrott zusammen zu kriegen, möchte sie ein YouTube Video aufnehmen, das dazu aufruft, den Müll bei der Schule abzugeben. Andere Schülerinnen und Schüler wollen den Elektroschrott von zu Hause mitbringen und in ihrer Nachbarschaft von Haus zu Haus ziehen, um den Müll einzusammeln.
Das Projekt ist ein Erfolgsmodell aus den Niederlanden
Der E-Waste-Race findet seit 2021 in Deutschland statt und stammt ursprünglich aus den Niederlanden, wo es sich als Erfolgsmodell etablierte. Seither hat das Projekt gezeigt, dass es zu einer positiven Verhaltensänderung bei Schülerinnen und Schülern führt, die teilweise auf ihr soziales Umfeld abfärben.
Die Wirkung des Projekts zeigt sich auch anhand der Zahlen: Erfahrungsgemäß sammeln Schulen in dem Zeitraum von vier Wochen circa sieben Tonnen Elektroschrott aus Haushalten - das entspricht ganzen 10 Tonnen CO2.
Zudem ist das Projekt auch als Antwort darauf zu verstehen, dass viele junge Menschen heutzutage mehr Umwelt- und Klimaschutz fordern, aber ihnen oftmals die Informationen fehlen, wie sie dies im Alltag umsetzen können. Daher wird der Wettbewerb von interaktiven Unterrichtsstunden sowie Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Elektroschrott, Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz begleitet.