Köln – Am Dienstag startete die Stadt ein neues Corona-Testangebot, dass regelmäßig, alle 14 Tage, durchgeführt werden soll. Angesprochen sind die Mitarbeiter in den Kitas und den aktuellen Notbetreuungen der Schulen. Zusammen mit dem Kölner Testlabor Dr. Wisplinghoff werden in den kommenden zwei Wochen die betreffenden Personen mit Hilfe von schonenderen PCR-Tests, so genannte Rachenspültests, erstmalig durchgetestet. Den Anfang machte am Dienstag die Kita Sieversstraße in Kalk. Die Rundschau hat nachgefragt, welche Vorteile das neue Corona-Testangebot hat und wie ansonsten in städtischen Einrichtungen aktuell getestet wird.
Wie genau geht der Rachenspül-PCR-Test?
Pro Testperson wird vom Labor Dr. Wisplinghoff ein Testset geliefert (siehe Bild). Die in einem Fläschchen enthaltene Kochsalzlösung muss etwa 20 Sekunden lang gegurgelt und dann in einen mitgelieferten Plastikbecher gespuckt werden. In die Aufziehspritze (Monovette) wird am Ende aus dem Becher die gegurgelte Kochsalzlösung aufgezogen. Das ist die Probe.
Welche Vorteile hat der Rachenspül- PCR-Test?
Der so genannte Rachenspül-PCR-Test ist ein seit Jahren bekanntes Testverfahren mit dem großen Vorteil, dass er schonender durchgeführt werden kann als das bisherige Abstrichverfahren, bei dem über die Einführung eines Stäbchen in Nase und Rachen das Testmaterial gewonnen wird. Zudem können die betreffenden Personen den PCR-Test selbstständig durchführen.
Wer macht beim Dienstag neu gestarteten PCR-Testangebot mit?
Etwa 10 000 Mitarbeiter aus den rund 700 Kitas im Stadtgebiet sowie zirka 1000 Tagespflegerinnen und -pflegern und aktuell etwa 2800 Notbetreuer in den Schulen können teilnehmen, wenn sie positiv auf das Anschreiben der Stadt geantwortet haben. Das Testlabor Dr. Wisplinghoff in Marsdorf besucht seit Dienstag die Kitas und Schulen, die teilnehmen möchten, und übergeben den Einrichtungsleitungen die Test-Utensilien. Ein bis zwei Tage nach den Tests werden die Ergebnisse an das Gesundheitsamt geschickt.
Wo wird der Rachenspültest bereits angewandt?
In den städtischen Kliniken wird dieses schonendere PCR-Testverfahren bereits seit Anfang der Corona-Pandemie für die Mitarbeiter und eingewiesene Patienten angewandt, so Sigrid Krebs von den Kliniken Köln.Auch in vielen Seniorenheimen wird das Rachenspültestverfahren bereits angewandt. Ende September hatte der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts Gerhard Wiesmüller mitgeteilt, dass man gemeinsam mit dem Labor Dr. Wisplinghoff das Gurgelverfahren geprüft habe - mit dem Ergebnis: Die Rachenspülung sei ein gleichwertiges PCR-Testverfahren, um zu erkennen, ob eine mögliche Corona-Infektion vorliege. Der nächste Schritt, das Abstrichverfahren durch den Rachenspültest zu ersetzen, erfolgt nun in den Kitas und Schulen.
Warum wurde der Rachenspültest nicht schon vorher überall eingesetzt?
Das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Landesgesundheitsamt NRW sprechen sich bis heute für das Abstrich-Testverfahren aus. Das Gesundheitsamt hat nun aber entschieden, das schonende Rachenspül-Testverfahren nun auch in den Kitas und Notbetreuungen der Schulen einzusetzen - auch damit die Testpersonen sich mehrfach testen lassen und nicht abspringen. Die Stadt übernimmt die Kosten in Höhe von rund 200 000 Euro.