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Einkaufszentrum mit neuem KonzeptWie das „DuMont Carré“ als „Quincy“ neu belebt wird

Lesezeit 3 Minuten
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  1. Das Einkaufszentrum bekommt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Konzept.
  2. Dabei soll es vor allem um eine größere Vernetzung mit dem Online-Handel drehen.
  3. Es gibt bereits Geschäfte im Haus, die auf eine Verbindung mit Online-Angeboten setzen.

„Bye bye DuMont Carré“ steht auf dem Plakat, und daneben „Hello I am Quincy“. Neuer Name, neues Konzept für das Einkaufszentrum zwischen Breite Straße und Neven-DuMont-Straße. „Shopping-Center, wie wir sie bisher kennen, befinden sich im Umbruch“, teilt Center-Manager Eric Seiler vom Immobiliendienstleister Apleona mit. Das Einkaufsverhalten der Menschen habe sich geändert, heißt es – viele Kunden kaufen inzwischen übers Internet ein. Eric Seiler plant eine Verbindung zwischen stationärem Handel und Online-Handel.

„Die Zukunft des Shoppings ist smarter“, wird unterdessen über einen Social-Media-Kanal des DuMont Carré erklärt: „Innovative Shoppingkonzepte, moderner Besucherservice und ein vielfältiges Gastronomieangebot, schaffen eine spürbar neue Wohlfühlatmosphäre.“ Noch läuft allerdings der Umbau. Die größeren Maßnahmen sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein, erklärt Eric Seiler. Er geht davon aus, dass bis zum Sommer 2020 alle Läden vermietet sind, aktuell sind noch „einige wenige Flächen“ frei. Es gibt bereits Geschäfte im Haus, die auf eine Verbindung mit Online-Angeboten setzen. Der Versandhändler Zalando zum Beispiel, ebenso das Sporthaus Decathlon. In Kürze soll der Spielwarenhändler Smyths Toys einziehen.

Zehn Prozent für Gastro

Im Juni hat die dänische Einrichtungskette Søstrene Grene eröffnet: Über soziale Netzwerke werden Deko-Tipps und Bastelvideos gezeigt, die passenden Utensilien dazu gibt es dann im Geschäft. Etwa zehn Prozent der Flächen stehen für Gastronomie-Angebote bereit. Das EHI Retail Institute, das als Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel arbeitet, hat in einer Untersuchung festgestellt, dass Shopping-Center und Fachmarktzentren „attraktive Magnete“ für Kunden seien: „Ihre Besucherfrequenzen sind tendenziell steigend“, teilt Ute Holtmann von EHI mit. Demnach werden gerade Gastronomie-Angebote in den Centern ausgeweitet.

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Bald wird der Schriftzug „Quincy“ über den Haupteingängen angebracht. „DuMont Carré“ ist dort schon nicht mehr zu lesen – der Name wird gänzlich verschwinden. Zu dem Gebäudekomplex zählen rund 20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche, dazu 9000 Quadratmeter Büros, 127 Wohnungen und ein Parkhaus mit 670 Parkplätzen.

Ehemaliger Standort des Verlagshauses

Das DuMont Carré gehört seit zwei Jahren einem Fonds, der vom britischen Investor Tristan Capital verwaltet wird, und der Düsseldorfer Concepta Projektentwicklung GmbH. Zuvor war es im Besitz eines geschlossenen Immobilienfonds. Das Einkaufszentrum wurde 2001 eröffnet, nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren. 300 Millionen Mark hat das Gebäude gekostet. An der Stelle befand sich von 1847 bis 1998 der Sitz des Verlagshauses M. DuMont Schauberg. Eine große Plakette an einer Säule des Einkaufszentrums erinnert noch daran: „Verlegt und gedruckt wurden hier die Kölnische Zeitung, der Kölner Stadt-Anzeiger und der Express.“

Der DuMont Shop und das Studio DuMont, in dem Veranstaltungen stattfinden, sollen auch nach der Umbenennung des Hauses unverändert am altbekannten Standort bleiben.