Kommentar zum geplanten neue HochhauskonzeptEin zahnloser Tiger
Köln – Es ist vernünftig und auch wahrlich an der Zeit, dass der Stadtrat für weite Teile des Stadtgebietes klar festlegen will, wie hoch Häuser gebaut werden dürfen. Das Thema Höhe ist in Köln wegen des Doms brisanter als etwa in Frankfurt als ausgewiesener Bankenstadt mit Skyline.
Vor allem sollte der neue Kriterienkatalog klar festlegen, was nicht geht und wo Hochhäuser nicht erlaubt sind. Da braucht es einheitliche Kriterien, damit Investoren gleich und verlässlich behandelt werden. Ob das Höhenkonzept letztlich gerichtsfest ist, bleibt aber unklar, schon die aktuelle Version für die Innenstadt hat sich in dieser Hinsicht teils als zahnloser Tiger erwiesen.
Der Stadtrat und auch die Verwaltung sind in der Pflicht, die Probleme der Menschen zu lösen, dazu gehören fehlende Wohnungen und Büros. Da die Fläche der Stadt begrenzt ist, ist es eine Option, in die Höhe zu bauen. In Deutschland ist das anders als etwa in den USA eher verpönt. Doch Kölns Wohnungs- und auch Büromangel wird nicht über frei stehende Zweigeschoss-Bauten zu lösen sein. An bestimmten Punkten der Stadt sollten Hochhäuser möglich sein. Das ist alles andere als ein Freifahrtsschein, im Gegenteil: Jeder Hochhaus-Neubau muss besonders kritisch geprüft werden.