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Ein Kelch des FriedensAbendmahlskelch aus dem Rheinland kehrt zurück nach Polen

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Der Abendmahlskelch, der einst von einer gewissen Gottliebe Liba der Kirchengemeinde geschenkt wurde.

  1. Der polnische Priester stolperte im Internet über den zum Verkauf stehenden Abendmahlskelch.
  2. Doch die Auktion war schon vorbei – und der Kelch verkauft.
  3. Also wandte er sich an die Evangelische Kirche im Rheinland, und bat um Hilfe...

Dźwierzuty – Es ist ein kleiner Ort in Masuren, im Süden des ehemaligen Ostpreußen: Mensguth, heute auf polnisch Dźwierzuty genannt. Von dort stammt ein Abendmahlskelch, der einst von einer gewissen Gottliebe Liba der Kirchengemeinde geschenkt wurde. Und der nach dem Zweiten Weltkrieg irgendwie ins Rheinland kam: Im Mai 2019 wurde er auf einer Kunstauktion im Kölner Auktionshaus Van Ham versteigert.

Doch in Dźwierzuty gibt es noch immer eine evangelische Kirchengemeinde. Sie gehört zur Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen, einer lutherischen Kirche, die erst kürzlich zur Gastgeberkirche der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2021 in Krakau ernannt wurde. Eine kleine, nur rund 60.000 Mitglieder zählende Kirche – aber eine glaubensstarke Minderheit in einem mehrheitlich katholischen Land.

Kelch von neuem Besitzer zurück erobert

Einer ihrer Pastoren ist Witold Twardzik, Pfarrer in Pasym, dem früheren Passenheim. Er ist auch für die Kirche in Dźwierzuty verantwortlich, wo sich Sonntag für Sonntag die lutherischen Christen der Region zum Gottesdienst treffen. Er suchte kürzlich im Internet nach Informationen zur Geschichte seines Ortes, und stolperte über den zum Verkauf stehenden Abendmahlskelch. Da allerdings war die Auktion bereits vorbei.

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Doch am kommenden Sonntag wird der Kelch dennoch zurück nach Dźwierzuty gelangen. Denn Twardzik hatte Feuer gefangen. Er wandte sich an die Evangelische Kirche im Rheinland, und bat um Hilfe. Und die Ökumene-Abteilung im Düsseldorfer Landeskirchenamt schaffte es tatsächlich, zusammen mit dem Auktionshaus und engagierten Kirchenmitgliedern, den Kelch von seinem neuem Besitzer zurückzukaufen.

Rheinische Präses bingt Kelch nach Hause

Was nun dazu führt, dass Manfred Rekowski, der Rheinische Präses, am Wochenende nach Masuren reist – nach Hause, könnte man sagen: Der Theologe stammt selbst aus Masuren, aus Moithienen, dem heutigen Mojtyny. Und ein Blick auf die Karten zeigt: Wäre er in Polen geblieben, wäre er als Evangelischer wohl auch das eine oder andere Mal in die Kirche von Dźwierzuty gekommen. Gerade einmal 30 Kilometer sind die beiden Orte voneinander enfernt.

Nun aber hat Rekowski die ehrenvolle Aufgabe, den Abendmahlskelch nach Hause zu bringen. Bei einem Konzert wird er den einst von Gottliebe Liba gestifteten Kelch der Gemeinde überreichen. "Der zurückgekehrte Kelch möge in besonderer Weise ein Friedenskelch sein“, sagte Rekowski vor seiner Abreise. Denn der Friede zwischen Menschen und Völkern müsse immer wieder neu gesucht und gewonnen werden. (red)