AboAbonnieren

Köln-VogelsangNeue Details nach Schießerei in Kölner Disco „Halle Tor 2“

Lesezeit 3 Minuten
Ein großes Polizeiaufgebot war notwendig, um die Partygäste nach den Schüssen wieder zu beruhigen.

Ein großes Polizeiaufgebot war notwendig, um die Partygäste nach den Schüssen wieder zu beruhigen.

Schon wieder eine Mordkommission, schon wieder eine Gewalttat: In Köln reihen sich in den vergangenen Wochen die blutigen Auseinandersetzungen nur so aneinander.

Am Wochenende kam es erneut zu einem Verbrechen. In der beliebten Disco „Halle Tor 2“ in Vogelsang, ist einem 21-jährigen Partybesucher in den Oberschenkel geschossen worden. Zwei weitere Menschen erlitten bei der Schießerei leichte Verletzungen. „Es sind mehrere Schüsse abgegeben worden“, teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit. Wie viele sei noch unklar. Zeugen sprechen von drei abgegebenen Schüssen in der Nacht zum Sonntag.

Noch kein Motiv für die Tat ersichtlich

Nach der blutigen Auseinandersetzung wurden zwei Tatverdächtige im Alter von 22 und 34 Jahren vorläufig festgenommen. Augenzeugen hatten Polizisten auf einen Kleinwagen mit davon gefahrenen Partygästen aufmerksam gemacht. Die Verdächtigen wurden später in Heimersdorf angetroffen und mit auf die Wache genommen. Nach der Vernehmung teilte die Staatsanwaltschaft mit: Gegen die Männer bestehe kein dringender Tatverdacht. „Es wird weiter gegen die Personen ermittelt“, ergänzte Bremer. Es wird nach Informationen der Rundschau überprüft, ob weitere Menschen an der Schießerei beteiligt gewesen sind. Dazu werden Aufnahmen von Videoüberwachungskameras überprüft; auch Handyvideos werden gesucht. „Diese Aufnahmen könnten weiteren Aufschluss bringen“, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Ermittelt werde in dem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung und nicht wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Ein Motiv für die Tat sei noch nicht erkennbar, sagte Bremer. Es müssten noch eine Vielzahl von Zeugen befragt werden. Ob die Beteiligten polizeibekannt sind, wurde nicht mitgeteilt.

Wie kommt eine scharfe Waffe in die Disco?

Polizei und Staatsanwaltschaft werden auch der Frage nachgehen, wie eine scharfe Schusswaffe in eine voll besetzte Disco gelangen kann. „Dies ist Gegenstand der Ermittlungen “, betonte Oberstaatsanwalt Bremer gegenüber der Rundschau. Nach Angaben von Zeugen vom Montagvormittag sollen zwanzig Sicherheitskräfte im Bereich des Eingangs gestanden haben – offenkundig wurden die Partygäste am Eingang aber nicht sorgfältig genug kontrolliert. Für die Nachtschwärmer in der „Halle Tor 2“ und Teilnehmer einer Abiturfeier auf dem Gelände am Girlitzweg waren die Schüsse ein Schock und das Ende der Party.

„Viele Feiernde sind nach der Schussabgabe nach draußen geflüchtet“, sagte ein Polizeisprecher. Deswegen sei eine Vielzahl von Einsatzkräften nach Vogelsang gerufen worden, „um die Menschen zu beruhigen“. In der Disco fand am Samstagabend eine türkische Party des Veranstalters „Rakkas“ statt. In der Regel sind bei dem Event rund 2000 Gäste anwesend. Das Kölner Unternehmen organisiert immer wieder große Partys in der Region. Der Veranstalter machte auf Anfrage der Rundschau keine Angaben zu den Vorfällen.

Die Polizei sperrte nach den Schüssen in der Veranstaltungshalle große Bereiche ab.

Die Polizei sperrte nach den Schüssen in der Veranstaltungshalle große Bereiche ab.

Die Abiturienten feierten in einem Café neben der Wassermannhalle auf dem Gelände am Girlitzweg. Die Polizei fragt: Wer hat am Samstagabend verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer kann Angaben über einen Streit machen? Hinweise an die Polizei unter der Telefonnummer 0221/229-0.