Der „Max & Moritz Markt“ lockt mit Gastronomen der Landmannstraße und geht dieses Jahr länger. Der Becherpfand dient einem guten Zweck.
Hüttenzuwachs und verlängerte LaufzeitWeihnachtsmarkt am Lenauplatz geht in die zweite Runde
Es ist schon seit einiger Zeit dunkel, aber die Lichter am großen Weihnachtsbaum auf dem Lenauplatz werden erst mit einiger Verspätung eingeschaltet. Sofort ist auf dem Weihnachtsmarkt ein gemeinschaftliches „Aahhh“ der vielleicht 100 Besucher zu vernehmen. Dem folgt unmittelbar darauf allerdings ein enttäuschtes „Ohhhh“ – denn die Lichter sind schon wieder erloschen. „Irgendwas stimmt mit der Zeitschaltuhr nicht“, meint Heinz-Josef Meller, zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Wir in Neuehrenfeld“ (IG).
Die IG der Geschäftsleute an der Landmannstraße hat den nun offiziell „Max & Moritz Markt“ genannten Weihnachtsmarkt nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder organisiert. Er hat diesmal sogar früher begonnen, noch vor dem Ersten Advent. „Alles wie vorher, nur länger und größer“, sagt Meller, der inzwischen die Weihnachtsbaum-Beleuchtung von Hand und dauerhaft eingeschaltet hat.
Weihnachtsmarkt auf dem Lenauplatz: Mehr Hütten und festliche Atmosphäre
Denn während 2023 sechs Hütten und Imbiss-Wagen aufgestellt waren, sind es diesmal schon sieben. Auch die zwölf Leuchtsterne, die mit finanzieller Unterstützung der Stadt im Vorjahr erstmals an die Laternen des Lenauplatzes gehängt werden konnten, sorgen wieder für eine festliche Atmosphäre.
Das Konzept war beim ersten Durchgang auf große Resonanz gestoßen, daher hat sich nicht viel geändert: Bis auf eine Ausnahme sind es Gastronomen von der Landmannstraße, die die Besucher mit Speis und Trank versorgen. Auf dem Lenauplatz trifft sich noch bis zum 22. Dezember die Neuehrenfelder Nachbarschaft montags bis donnerstags von 16.30 bis 21.30 Uhr sowie freitags bis sonntags von 14 bis 21.30 Uhr, um sich gewissenhaft auf die Feiertage einzustimmen.
Nur eine Hütte muss häufig früher geschlossen werden: „Darin präsentieren Geschäftsleute Waren, die nichts mit Essen und Trinken zu tun haben, zum Beispiel Schals und Wollsocken oder auch historische Fotografien, jeweils für einen Tag oder für mehrere Tage“, erzählt Ketah Yahya. „Aber wegen des Personalmangels ist das für viele ziemlich schwierig.“
Yahya ist seit 15 Jahren Betreiber des „Bethlehem“ am Lenauplatz und bei der IG für die Organisation des Max & Moritz Markts zuständig. Er bietet dort Crêpes und Suppen an, aber auch Glühwein mit Schuss und hat gerade mit einer Schlange vor seinem Stand zu kämpfen.
Die Reibekuchen kommen vom „Moselstübchen“, und im Wagen von „Gaumenschmaus“ bietet Adrian Butaciu neben Bratwurst und Pommes Grünkohl mit Mettwurst an. „Da gehe ich auch sonst zwei- bis dreimal in der Woche hin, der hat immer leckere Sachen wie Eisbein oder Kasseler“, sagt eine ältere Kundin begeistert.
Ebenfalls vertreten ist die Kultmarke Ehren Gin, „Ehrenglühgin“ und „Hot Aperol“ sind die großen Renner. „Daran muss man sich natürlich erst einmal gewöhnen, aber nach zwei, drei Gläsern funktioniert das ganz gut“, erklärt Patrick Schäfer, Chef von Ehren Gin.
Das Becherpfand ist auf dem gesamten Platz recht hoch, aber es dient einem guten Zweck, deshalb sind die Kunden gebeten, es nicht einzufordern, sondern zu spenden: „Wir wollen auf dem Lenauplatz einen Bücherschrank aufstellen, der Bürgerverein beteiligt sich ebenfalls daran, die Bezirksvertretung gibt einen Zuschuss“, sagt Ketah Yahya.
Heinz-Josef Meller berichtet: „Insgesamt brauchen wir dafür etwa 8500 Euro, rund 8000 haben wir schon. Bis zum Sommer sollten wir die Summe zusammenhaben“. Dann soll auch der beliebte Schlemmer- und Abendmarkt wieder häufiger stattfinden: „Der bisherige Veranstalter hat sich zurückgezogen, vielleicht übernehmen wir das selbst“, so Yahya.