Neues Quartier in Köln-BickendorfGAG erweitert das Veedel – 200 Wohnungen geplant
Köln-Ehrenfeld – Kaum war der neue Bebauungsplan in Kraft, rollten schon die Bagger am Ossendorfer Weg an. Hier soll „ein durchgrüntes, urbanes neues Wohnquartier entstehen, welches ein gemischtes Wohnangebot für unterschiedliche Nutzergruppen schafft“. So steht es in der Beschlussvorlage zum Bebauungsplan, die jetzt vom Rat verabschiedet wurde. Die ersten Häuser der alten Bebauung sind schon verschwunden.
Neues Quartier in Köln-Bickendorf
Die besten Tage der Wohnhäuser aus den 1950er Jahren liegen schon etwas länger zurück. Noch stehen welche von ihnen, doch auch sie sind schon nicht mehr bewohnt. Wenn der zweite Bauabschnitt startet, werden auch sie abgebrochen. Das neue Quartier am Ossendorfer Weg soll voraussichtlich Ende 2025 komplett fertig sein und wird dann rund 200 Wohneinheiten bieten. Die meisten davon – die GAG spricht von 160 - entstehen mit öffentlicher Förderung. Sie sind für einkommensschwache Mieter vorgesehen.
Heute wie damals ist die GAG Immobilien AG Bauherrin. Für das neue Projekt auf dem 1,36 Hektar großen Grundstück hat sie das Kölner Büro Lorber Paul Architekten mit der Planung beauftragt. Der Auftrag lautete die zur Verfügung stehende Fläche zwischen Ossendorfer Weg, Mathias-Brüggen-Straße und Mühlenweg insgesamt einer städtebaulichen Neuordnung zu unterziehen. Das vorhandene GAG-Grundstück wurde um angrenzende städtische Grundstücke ergänzt. Die heute bereits vorhandenen Nutzungen – Wohnhäuser und Kindertageseinrichtungen – werden hierbei fortgeführt. Lorber Paul ging als Sieger aus einem Wettbewerb unter sieben Büros hervor. Auf diese Weise wollte die Auftraggeberin möglichst hohe architektonische und städtebauliche Qualität erzielen.
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Die Gestaltung der umgebenden Freiflächen und Dachflächen übernimmt das Büro Scape-Landschaftsarchitekten. „Am Ossendorfer Weg schaffen wir nicht nur neue und bezahlbare Wohnungen. Mit den Neubauten unterstützen wir auch die weitere positive Entwicklung des gesamten Quartiers im so genannten Westend“, erklärt GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller zu dem Neubauprojekt.
Die Stadtverwaltung begrüßt das Projekt: „Durch die Planung wird ein qualitätsvolles städtebauliches Ensemble geschaffen, das den verschiedenen Anforderungen aus dem Umfeld gerecht wird.“ Das Plangebiet liegt in erschlossener Lage und verfügt in fußläufiger Nähe über zahlreiche Infrastruktureinrichtungen und öffentlichen Nahverkehr, so dass diese Planung der Leitlinie „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ gerecht wird.
3000 Quadratmeter Grünfläche werden bebaut
Allerdings wird auch nicht verschwiegen, dass das Projekt negative Auswirkungen auf das Klima haben wird. Einen solchen Vermerk müssen alle Projekte vorweisen. So sind durch das Vorhaben knapp 3000 Quadratmeter an öffentlicher Grünfläche nötig. Rund 2500 Quadratmeter können innerhalb des Plangebietes realisiert werden. Der fehlende Rest wird durch eine Ausgleichszahlung in angemessener Höhe kompensiert. In den neu entstehenden grünen Hofbereichen mit seinen Verweilzonen und Spielbereichen soll es ruhig zu gehen.
Durchgänge zum Mühlenweg
Die entlang der umliegenden Straßen platzierten vier- bis fünfgeschossigen Baukörper sorgen dafür, dass ein ruhiger Innenhof entsteht, der vor Immissionen aus der Umgebung geschützt ist. Zugleich ermöglichen schmale Durchgänge am Mühlenweg und der Mathias-Brüggen-Straße, dass der Wohnblock aus und in Richtung des bestehenden Viertels durchquert werden kann. Eine großzügigere Öffnung des Blocks nach Süden zum Ossendorfer Weg hin, wo keine Lärmbelastung besteht, stellt außerdem eine Verknüpfung zu den angrenzenden Geschosswohnungen in den sogenannten Y-Häusern her und fungiert als Entree.