Auch Haltestellen werden umbenannt„Rochusplatz“ in Bickendorf wird bald amtlich

Natürlich, der Rochusplatz. Nur dass der bislang gar nicht so hieß. Jedenfalls nicht im guten kölschen Amtsdeutsch. Die Haltestellen würde man am liebsten gleich umbenennen.
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Bickendorf – Der Wunsch der Geschäftsleute ist verständlich. Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten wird die Umgestaltung des Rochusplatzes heiß diskutiert. Derzeit baut die GAG dort mehr als 100 Wohnungen, neue Geschäfte sollen dort eröffnen, der Platz insgesamt zum Veedels-Treffpunkt werden.
Und die IG Künstler für Bickendorf hatte sogar einen spektakulären Impuls für einen neuen Zuschnitt der Platzfläche mittels Verschwenkung der Venloer Straße angeregt. Da wäre es doch nur sinnvoll, wenn auch die U-Bahn-Haltestelle, deren Eingänge teils unmittelbar neben dem Platz liegen, nicht länger „Äußere Kanalstraße“ hieße, sondern folgerichtig in „Rochusplatz“ umbenannt würde.
Platz hat offiziell keinen Namen
Überraschung: Der Rochusplatz heißt gar nicht Rochusplatz. Jedenfalls nicht offiziell. Offiziell handelt es sich um ein namenloses Areal zwischen Venloer Straße, Äußerer Kanalstraße, der Bebauung an der Vitalisstraße und dem West-Center, auf dem der Wochenmarkt stattfindet und einst ein Hallenbad stand. Lediglich im Volksmund wird dieses Gelände Rochusplatz genannt, nach der kleinen Kapelle an der Venloer Straße, dem ältesten Gebäude des Stadtteils.
Die Verwaltung äußerte daher viel Verständnis für den Vorschlag zur Umbenennung der Haltestelle, den die Interessengemeinschaft Bickendorf (BIG) im Rahmen einer Bürgereingabe an die politischen Gremien gerichtet hatte. Dafür müsse die noch namenlose Fläche allerdings nach Fertigstellung der Bebauung offiziell den Namen Rochusplatz erhalten. Dafür müsste auch kein Abschnitt der am Platz entlang führenden Straßen Venloer Straße und Äußere Kanalstraße umbenannt werden.
Bushaltestellen werden auch umbenannt
Nur das West-Center und die neuen, gerade entstehenden Wohngebäude werden künftig die Adresse Rochusplatz tragen. Die GAG hatte bereits Zustimmung signalisiert, bat aber um eine rasche Entscheidung, weil die Wohnungen voraussichtlich 2020 bezugsfertig sind. Die Ehrenfelder Bezirksvertretung hatte damit keine Probleme und befürwortete die Umbenennung einstimmig. Mit dem Zusatz, dass auch die Bushaltestellen in der Nähe künftig die Bezeichnung „Rochusplatz“ erhalten sollten.
Zugleich entschieden die Bezirksvertreter, ebenfalls einstimmig, über einen Antrag der SPD-Fraktion, die Kreuzung Venloer Straße/Wilhelm-Mauser-Straße betreffend. Bereits 2008 hatten die Bezirksvertreter beschlossen, diese Kreuzung durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Dies soll, so der Antrag, nun zeitgleich mit der Neugestaltung des nahe gelegenen Rochusplatzes passieren, die in den nächsten Jahren in Gang kommen wird (die Rundschau berichtete). Dies würde die Belastung für die Anwohner reduzieren und den Platz insgesamt attraktiver machen.
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Auf Vorschlag der CDU-Fraktion wurde noch ein weiterer Passus in den Beschlusstext aufgenommen, wonach der Kreisel an der Wilhelm-Mauser-Straße so geplant werden soll, dass die Verschwenkung der Venloer Straße, wie sie von den Künstlern für Bickendorf angeregt wurde, auch künftig noch möglich bleibt.