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Bocklemünder BezirkssportanlageNeubau statt Generalsanierung im Gespräch

Lesezeit 3 Minuten

Bocklemünd – Als Gregor Timmer, Leiter des Sportamts, den Ehrenfelder Bezirksvertretern vor einigen Wochen die Planungen für zwei neue Kunstrasenplätze auf der Bocklemünder Bezirkssportanlage an der Heinrich-Rohlmann-Straße erläuterte, erwähnte er auch, die Verwaltung erwäge, die marode Sporthalle auf der Anlage nicht – wie seit Jahren vorgesehen – umfassend zu sanieren. Stattdessen werde nun ernsthaft über einen Neubau nachgedacht.

Container-Umkleiden im Außenbereich – eigentlich nur als Übergangslösung gedacht.

Weil diese Neuigkeit für die Bezirksvertreter doch einigermaßen überraschend kam, erklärte Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, den Stand der Dinge nun noch einmal ausführlicher. Demnach hätte die Sanierung der Halle rund 3,3, Millionen kosten sollen, als der Rat die Verwaltung vor einigen Jahren damit beauftragte. Allerdings sei dann ein weiterer Ratsbeschluss gefolgt, wonach die Halle im Zuge der Generalsanierung barrierefrei werden sollte. Das hätte die Kosten auf gut 4,6 Millionen Euro erhöht. Im Jahre 2017 war das, daraufhin wurde der Bau einer Fertigteilhalle beschlossen, die für die Dauer des Umbaus als Ersatz genutzt werden sollte. Diese Halle wurde 2018 in Betrieb genommen, etwa gleichzeitig wurde mit den Arbeiten an der alten Halle begonnen.

Pläne und Kosten

Die Bezirkssportanlage an der Heinrich-Rohlmann-Straße wurde 1970 mit zwei Aschenspielplätzen und einer Turnhalle eröffnet. Weil sie in keinem guten Zustand ist, wird das Sportamt zunächst die Spielfelder umfassend instand setzen und die beiden Aschenplätze in moderne Kunstrasenspielfelder umwandeln. Durch die neuen Plätze sind die dort Sport treibenden Vereine und Schulen weniger abhängig von der Witterung, sie erlauben eine intensivere Nutzung der Außensportflächen.

Dabei werden auch die marode Entwässerungsanlage und die Trainingsbeleuchtungsanlagen erneuert und auf den heutigen Stand der Technik gebracht. Die Wege, Spielfeldbarrieren und Ballfangzäune werden ebenfalls saniert. Die geplanten Gesamtkosten für die Neugestaltung betragen knapp 2,8 Millionen Euro. Einer entsprechenden Verwaltungsvorlage hatte die Bezirksvertretung Ehrenfeld im Dezember 2019 zugestimmt (die Rundschau berichtete). Seit Jahren ist auch die Sanierung der desolaten Turnhalle im Gespräch. Nach langen Überlegungen wurde 2017 nebenan eine Ausweich-Halle aus Fertigteilen zur Nutzung während der Arbeiten hochgezogen, mit Umkleidemöglichkeiten im Außenbereich. Sie dient mittlerweile Vereinen aus dem gesamten Stadtgebiet als Standort. (hwh)

Doch dann seien wieder neue Forderungen auf die Gebäudewirtschaft zugekommen, die im Bereich des Brandschutzes zusätzliche Investitionen nötig gemacht hätten. Das habe schließlich zu einem Umdenken geführt: „Daraufhin wurde seitens der Verwaltung eine Überprüfung der Gesamtmaßnahme vorgenommen“, so Voigtsberger, „da die zu erwartende Kostenentwicklung die bisher angenommene Wirtschaftlichkeit der Generalsanierung im Verhältnis zu einem Neubau fraglich erscheinen ließ.“

Erste Ergebnisse der Überprüfung verriet der Dezernent auch schon: „Nach heutiger Einschätzung ist anzunehmen, dass die Kosten für eine Generalsanierung der Dreifachsporthalle sich im Bereich der Kosten für den Neubau einer entsprechenden Halle an gleicher Stelle bewegen, gegebenenfalls sogar darüber liegen.“ Zu berücksichtigen sei auch, dass sich bei einem Neubau aktuelle Bedürfnisse, die sich aus der Sportentwicklungsplanung ergeben, leichter berücksichtigt werden könnten.

Aufgrund dieser Überlegungen habe die Verwaltung die weitere Umsetzung der Generalsanierung „vorerst unterbrochen“. Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung werde derzeit geprüft, wie sich das Kostenverhältnis zwischen Fortführung der Generalsanierung und einem Neubau darstelle. Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, soll den zuständigen politischen Gremien – vor allem also der Bezirksvertretung Ehrenfeld – ein Vorschlag zur Entscheidung vorgelegt werden.