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Wünsche für KölnPolitiker besuchen Kita in Mengenich – Leiterin kritisiert Verwaltungsaufwand

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Die Besucher stehen am Spielgerüst.

Hohen Besuch begrüßte Antje Lüttkopf (l.) mit Ernst Mommertz (2.v.l.), Serap Güler (M.) und Florian Braun (3.v.r.).

Bundestagsabgeordnete Serap Güler und Landtagsmitglied Florian Braun (beide CDU) besuchten die Kita Christi Geburt in Mengenich.

Ernst Mommertz, Gründer und Vorsitzender des Vereins „Helfen und Geben – Der Sack“, betont bei seinem Engagement, dass man beim Geben immer auch etwas für sich mitnehmen könne. Der Verein unterstützt unter anderem 19 Kindertagesstätten in der Stadt durch regelmäßige Lebensmittelspenden. „Hunger und Armut zu lindern, ist wichtig, aber es liegt uns auch daran, dass gerade die Kleinsten eine gute, wertebasierte Erziehung bekommen“, sagt Mommertz, der von mehreren Vorstandsmitgliedern begleitet wurde.

Weil für die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen meist politische Entscheidungen nötig sind, arrangierte „Der Sack“ einen hochrangigen Besuch in der katholischen Kindertagesstätte Christi Geburt in Mengenich. Am Ende der rund einstündigen Stippvisite nahmen Serap Güler und Florian Braun tatsächlich etwas mit. Die Bundestagsabgeordnete und der Landtagsabgeordnete von der CDU hatten nicht nur eine frisch umgebaute, gut ausgestattete Einrichtung vorgefunden, sondern viele Eindrücke von der täglichen Kita-Arbeit mitgenommen. Die meisten positiv.

Kita-Leiterin kritisiert Verwaltungsarbeit, die in den Einrichtungen anfällt

Den Politikerbesuch nahm die stellvertretende Einrichtungsleiterin Antje Lüttkopfs zum Anlass, Lob für zwei Förderprogramme weiterzugeben, von denen gerade die Mengenicher Einrichtung sehr profitierte. So nimmt die katholische Einrichtung am Bundes-Programm Sprach-Kitas teil. Dadurch ist eine zusätzliche Fachkraft im 14-köpfigen Team und es werden bei der sprachlichen Förderung digitale Medien eingesetzt. Das komme sogar allen zugute. Die Landesregierung setzt seit Anfang Juli das zunächst vom Bundesfamilienministerium aufgelegte Förderprogramm fort.

Die während der Corona-Pandemie gestartete Beschäftigung von Alltagshelferinnen in Kitas begrüßte Anja Lüttkopf ebenso wie das Programm der Praxis-integrierten Ausbildung. Das seien wirksame Instrumente, um den hohen Bedarf an Fachkräften decken zu können. Die fünf Jahre umfassende Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher werde nur im letzten Jahr ein wenig vergütet. Das schrecke viele ab. Über die Programme fänden Interessierte besser den Weg in den Beruf. Daher würde sie dringend zu einem weiteren Ausbau raten.

Florian Braun, im Landtag unter anderem Mitglied des Ausschusses Schule und Bildung, freute sich über die Gelegenheit, ein direktes Feedback von dem zu bekommen, was man als Politiker durch Beschlüsse auf den Weg bringe. Gefragt von Serap Güler nach weiteren Wünschen nannte Antje Lüttkopf, „Weniger Formulare und Checklisten“. Das bedeute zu viel Verwaltungsarbeit, die zulasten der Arbeit mit den Kindern gehe.

Bei rund 60 Kindern aus 14 Nationen und unterschiedlichen Konfessionen sei die schon herausfordernd genug. Sie werde nicht leichter, weil inzwischen die ersten Kinder kämen, die während der Pandemie zur Welt gekommen sind. Viele wiesen eine verzögerte Entwicklung auf.